Amed: „Unser Widerstand wird siegen”

Seit drei Wochen wird vor dem Rathaus in Amed gegen die Absetzung des Oberbürgermeisters Adnan Selçuk Mızraklı protestiert. Die heutige Aktion stand unter dem Motto: „Unser Widerstand wird siegen”.

Gut drei Wochen ist es her, dass das türkische Innenministerium von der AKP ernannte Gouverneure als Zwangsverwalter den Kommunalverwaltungen der drei kurdischen HDP-Hochburgen Amed (Diyarbakir), Wan (Van) und Mêrdîn (Mardin) zugewiesen hat. Seitdem reißen die Proteste dagegen nicht ab.

In Amed wurde heute den 21. Tag in Folge vor dem Rathaus gegen die Absetzung des demokratisch gewählten Oberbürgermeisters Adnan Selçuk Mızraklı protestiert. An der „Mahnwache für Demokratie“ auf der Lise Caddesi gegenüber dem Gouverneursamt beteiligten sich heute unter dem Motto „Unser Widerstand wird siegen” alle Provinz- und Kreisvorstandsmitglieder der HDP-Amed, die beiden Abgeordneten Saliha Aydeniz und Hişyar Özsoy, der lokale Rat der Friedensmütter, Aktivistinnen der kurdischen Frauenbewegung TJA (Tevgera Jinên Azad), Mitglieder des linken Gewerkschaftsverbands KESK, die Ärztekammer Amed, der Revolutionäre Demokratische Kurdische Verein (DDKD) und Adnan Selçuk Mızraklı.

Direkt zu Beginn der Mahnwache versuchte die Bereitschaftspolizei, Transparente der Demonstrant*innen zu verbieten. Doch die Bemühungen waren vergeblich: Die Protestierenden ließen sich ihre Banner mit den Aufschriften „Hände weg von unserem politischen Willen“ und „Die Doppelspitze ist unsere lila Linie“ nicht wegnehmen.

In mehreren Redebeiträgen wurde das antidemokratische Vorgehen der Regierung verurteilt. Baki Öndeş von der örtlichen KESK-Zweigstelle ergänzte: „Die AKP treibt die Türkei in die Polarisierung. So kann ein Land nicht regiert werden. Wir Massenorganisationen werden unseren Kampf für Demokratie fortsetzen. Wir leisten solange Widerstand, bis die Treuhänder abziehen.“