Şirnex: Zahl der Verhaftungen auf zwanzig gestiegen

Mit der Inhaftierung von Zozan Aksu aus dem Vorstand der HDP ist die Zahl der seit dem 17. Dezember in Şirnex inhaftierten oppositionellen Aktivist:innen und HDP-Politiker:innen auf 20 gestiegen.

In einer Racheaktion wurden zwischen dem 17. und 19. Dezember 33 Personen aus der kurdischen Opposition, unter ihnen Mitglieder der Demokratischen Partei der Völker (HDP), in der nordkurdischen Provinz Şirnex bei Razzien festgenommen. Am 20. Dezember wurde Zozan Aksu aus dem Vorstand der HDP zum Verhör zur Polizeidirektion in Şirnex vorgeladen. Dort wurde sie vier Tage im Gewahrsam festgehalten und anschließend am Donnerstag inhaftiert. Damit sind zwanzig der in Silopîya, Cizîr und Şirnex Festgenommenen inhaftiert.

Bei der Verhaftungswelle handelt es sich um eine Racheaktion des türkischen Staates wegen der Tötung des berüchtigten Paramilitäranführers Tahir Güven am 4. Dezember in Cizîr. Die Zivilen Verteidigungseinheiten (YPS) hatten sich zu der Aktion bekannt. Der türkische Innenminister Süleyman Soylu nahm darauf hin die HDP ins Visier und führte eine breit angelegte Desinformationskampagne durch, um den politischen Gegner mit Mitteln des Sicherheitsapparats auszuschalten. Die türkische Polizei stürmte zeitgleich das Gebäude der HDP in Cizîr und viele Wohnungen im Landkreis. Bei den Razzien wurden 33 Oppositionelle festgenommen. Dabei wurden Festgenommene offensichtlich gefoltert.

Eine der Betroffenen war die kurdische Aktivistin Sümeyye Gök aus dem Kreis Silopîya. Die Aktivistin, die sich bei der Bewegung freier Frauen (TJA) engagiert, war am 8. Dezember festgenommen und nach einer Woche im Polizeigewahrsam verhaftet worden. Sie wurde physisch und psychisch misshandelt, mit Vergewaltigung bedroht und sollte so dazu gezwungen werden, eine Spitzeltätigkeit zu übernehmen.