Êlih: Polizeigewalt bei Kundgebung für „kurdische Einheit“

In Êlih ist eine Demonstration für die Stärkung der innerkurdischen Einheit mit Tränengas und Wasserwerfern angegriffen worden. Vor allem gegen Parlamentsabgeordnete und Friedensmütter ging die Polizei besonders gewaltsam vor.

Unter Einsatz von Wasserwerfern und Tränengas hat die türkische Polizei in Êlih (tr. Batman) versucht, eine Demonstration zur Stärkung der innerkurdischen Einheit aufzulösen. Dabei kam es zu gezielten Übergriffen von Sicherheitskräften auf kleinere Gruppen am Rande der Demonstration. Die Angriffe konzentrierten sich vor allem auf Parlamentsabgeordnete sowie Aktivistinnen der Initiative der Friedensmütter. Mehrere Frauen wurden gewaltsam festgenommen, die genaue Zahl war zunächst noch unklar.

Die Demonstration wurde von einem Bündnis aus der HDP, ihrer Schwesterpartei DBP, dem zivilgesellschaftlichen Zusammenschluss KCD und der Bewegung freier Frauen (TJA) organisiert. Unter den Teilnehmenden sind auch Persönlichkeiten wie die DBP-Vorsitzenden Saliha Aydeniz und Keskin Bayındır, Berdan Öztürk von der genderparitätischen Doppelspitze des KCD sowie die HDP-Abgeordnete Dersim Dağ. Kameras von anwesenden Presseleuten konnten einfangen, dass sich die 24-jährige Politikerin ebenfalls in der Gruppe befand, die von Sicherheitskräften geschlagen und getreten worden ist.

Video: Nachrichtenagentur Mezopotamya (MA)

Trotz der massiven Polizeigewalt ist die Demonstration bis vor den Sitz des HDP-Provinzverbands gezogen. Dort soll im Laufe des Tages eine öffentliche Erklärung abgegeben werden. Die Zusammenkunft hatte eigentlich im zentralen Stadtpark stattfinden sollen. Da die Polizei alle Zugänge abgesperrt hat, musste der Kundgebungsort geändert werden.