Êlih: „Jin, Jiyan, Azadî hat über IS-Mentalität gesiegt“

Allen Schmutzkampagnen, Wahlbetrugs- und Bestechungsversuchen zum Trotz hat die DEM-Partei in der nordkurdischen Metropole Êlih mit einem Stimmenanteil von 64,50 Prozent gesiegt. Zehntausende feierten den Erfolg.

Kommunalwahl in der Türkei

Die Widerstandshochburg Êlih (tr. Batman) ist einer der kritischen Orte in Nordkurdistan. Der türkische Staat versuchte, die Stadt mit den unterschiedlichsten Methoden politisch zu neutralisieren. In den 1990er Jahren ließ er die Hizbullah viele Menschen dort verschleppen, foltern und ermorden, heute wurde der politische Arm der Hizbullah, die Hüda Par, mit pseudokurdischen Parolen und Schmutzkampagnen gegen die DEM-Partei ins Rennen geschickt. Doch das alles nützte nichts. Die DEM-Partei errang mit 64,50 Prozent offiziellem Stimmanteil, das sind 122.000 Stimmen, einen historischen Sieg. Die islamistische Hüda Par kam auf 15,70 Prozent, das macht 29.476 Stimmen, die AKP nur auf 12.44 Prozent, das sind 23.356 Stimmen.


Bereits am Abend kamen Zehntausende zusammen, um den Sieg der DEM-Partei zu feiern. Die Menschen strömten feiernd und tanzend durch die Straßen der Stadt und riefen immer wieder „Jin, Jiyan, Azadî“, „Bijî Serok Apo“ und „Es lebe der Gefängniswiderstand“.

Die neugewählte Ko-Bürgermeisterin Gülistan Sönük trat unter Jubel und Parolen auf den Balkon. Die Menschen riefen „Batman ist stolz auf euch“. Sönük erinnerte in ihrer Ansprache an die Widerstandsgeschichte von Êlih und sagte: „Diese Menschen hier haben heute wieder Geschichte geschrieben.“ Sönük erklärte, dass die Philosophie von „Jin Jiyan Azadî“ über die IS-Mentalität gesiegt habe und unterstrich, dass sie sich in Dankbarkeit und Respekt vor dem Widerstand der Menschen der Stadt verneige. Die Feierlichkeiten gingen bis spät in die Nacht weiter.