Gare: Zwei Dorfbewohner bei türkischem Luftangriff getötet

Bei einem Angriff türkischer Kampfflugzeuge auf die südkurdische Region Gare sind zwei Dorfbewohner getötet worden.

Südkurdistan - Başûr

Die türkische Luftwaffe hat das Dorf Babula an den Hängen des Gare-Massivs am Donnerstagabend angegriffen. Bei der Bombardierung im südkurdischen Bezirk Şîladizê sind nach Berichten aus der Bevölkerung zwei Dorfbewohner getötet worden. Bei den Getöteten soll es sich um die Zivilisten Sait Mubarek und Aras Ferec handeln. Der Sohn von Sait Mubarek wurde bei dem Angriff verletzt.

Die tödlichen Angriffe auf die Zivilbevölkerung folgten auf die vollmundige Ankündigung des türkischen Regimechefs, die PKK in diesem Sommer vollkommen auszulöschen. Während das Militär gegenüber der Guerilla kaum Erfolge erzielt, nimmt es die Zivilbevölkerung als Geisel und versucht diese, durch Luftangriffe zu vertreiben.

Unter dem Vorwand der „Bekämpfung der PKK“ kommt es seit dem einseitigen Abbruch des Dialogprozesses zwischen dem kurdischen Vordenker Abdullah Öcalan und der türkischen Regierung durch Recep Tayyip Erdoğan im Sommer 2015 faktisch täglich zu Luft- und Bodenangriffen der türkischen Armee in Südkurdistan bzw. dem Nordirak, die sich nicht nur gegen die PKK-Guerilla, sondern auch gegen die Zivilbevölkerung richten – und immer wieder Opfer fordern.

Erst am Samstag war in der Nähe von Amêdî ein Bauer bei einem türkischen Luftangriff verletzt worden. Eine Woche zuvor wurde bei einem Drohnenschlag auf ein von der Bewegung Tevgera Azadî genutztes Gebäude in Kelar ein Mensch getötet.