Festnahme von Yalda Abbasi wegen Efrîn-Kritik

Die gestern Abend am Istanbuler Flughafen festgenommene Musikerin Yalda Abbasi wurde freigelassen. Gegen die Kurdin ist aufgrund ihrer Kritik am Krieg gegen Efrîn ein Ermittlungsverfahren in der Türkei anhängig.

Die bei ihrer Einreise in die Türkei am Istanbuler Flughafen festgenommene kurdisch-iranische Musikerin Yalda Abbasi wurde freigelassen. Am Vormittag wurde sie von der Flughafenpolizei an das Gericht in Bakirköy überstellt, wo sich die iranische Staatsbürgerin zu Terrorismusvorwürfen der Staatsanwaltschaft von Van äußern musste. Gegen die Künstlerin ist aufgrund einer Rede, die sie vor zwei Jahren auf einem Konzert in Van hielt und ihren kritischen Beiträgen in den sozialen Medien gegen die Invasion der türkischen Armee in Efrîn ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. Die Musikerin wies die Vorwürfe, sie habe Propaganda für eine verbotene Organisation betrieben, zurück. Nach der richterlichen Vernehmung wurde sie freigelassen.

Yalda Abbasi wurde 1987 in Chorasan geboren. Chorasan ist aufgrund seiner wechselvollen Geschichte eine multi-ethnische Region, in der es auch einige kurdische Gemeinden gibt. Schon im Alter von 10 Jahren fing sie an zu singen und das Instrument Dotar, eine zweisaitige Langhalslaute zu spielen. Zurzeit studiert sie Musik am „Conservatorio Giuseppe Verdi“ in Mailand. Ihre zwei Alben heißen „Kuwat“ und „Dar Hasrat Didar“.

Nach Istanbul reiste Yalda Abbasi auf Einladung des Mesopotamischen Kulturzentrums NÇM (Navenda Çanda Mezopotamyayê). Sie wird an der Feier zum 27. Gründungsjubiläum des Kulturzentrums teilnehmen.