Zwei weitere Personen wurden im Rahmen der Repressionswelle gegen kurdische Spracheinrichtungen in Amed festgenommen. 29 Personen aus kurdischen Kultur- und Sprachorganisationen befinden sich in Gewahrsam der türkischen Antiterrorpolizei.
Die Repressionswelle gegen die kurdische Sprache in der Türkei geht weiter. Während der Besitzer der Buchhandlung Payîz Pirtûk in Amed, Cihat Güney, nach einer staatsanwaltschaftlichen Anhörung entlassen wurde, wurden zwei weitere Personen festgenommen. Damit beläuft sich die Zahl der im Rahmen des Verfahrens gegen Sprachvereine in Amed (tr. Diyarbakir) in Gewahrsam befindlichen Personen auf 29.
Am 24. September hatte die türkische Polizei eine Razzia beim Verein für Erforschung der Sprachen und Kulturen Mesopotamiens (MED-DER), der Buchhandlung Payîz Pirtûk und der Kooperative für Bildung in Sprache und Kunst (ANKA) in Amed durchgeführt. Gleichzeitig wurden die Wohnungen vieler Mitarbeiter:innen dieser Institutionen auf Anordnung der Generalstaatsanwaltschaft Diyarbakır durchsucht. Diese führt offenbar seit 2022 ein entsprechendes Ermittlungsverfahren. Bei den Razzien wurden Bücher, Zeitschriften und digitales Material beschlagnahmt. Über die Ermittlungen wurde eine Geheimhaltungsverfügung angeordnet. Die Festgenommenen werden in der Antiterrorabteilung der Polizeidirektion Diyarbakır festgehalten.
Weitere Festnahmen und Verlegungen
Am Mittwochabend kam es zu zwei weiteren Festnahmen. Der Kurdischlehrer Mehmet Salin Temel von der Bildungskooperative ANKA und Rojda Yıldız aus der Redaktion der Zeitschrift Jineolojî befinden sich nun ebenfalls im Gewahrsam. Währenddessen wurde die Dauer des Gewahrsam für die seit dem 24. September Gefangenen verlängert.
