„Lucha Amada“ ist ein kleines DJ- und Konzertveranstaltungskollektiv, welches sich seit mittlerweile zwanzig Jahren der Verbindung von politischer, lebensbejahender und tanzbarer Musik und emanzipativer Kämpfe widmet. Lucha Amada bedeutet „geliebter Kampf” (span.) und ist durch ein Wortspiel mit „Lucha Armada“ – bewaffneter Kampf entstanden. Der Name steht für die Sehnsucht des Kollektivs nach einem besseren Leben für alle, für die Lust dafür zu kämpfen und die Liebe zur Musik. Ein zündender Funke für die Entstehung von Lucha Amada war die Rebellion der Zapatistas in Chiapas (Mexiko) im Jahr 1994.
Die DJs starteten 2001 mit der Fiesta Lucha Amada in Köln in der Station Bar und waren faktisch die ersten, die den Mestizo – eine Mischung aus verschiedensten Stilen wie Reggae, Latin-Ska, Rumba, Hip Hop, Cumbia oder Patxanka – aus südlicheren Gefilden nach Deutschland entführten. Den Grundstein legten Bands wie Mano Negra, Kortatu, Todos Tus Muertos oder Los Fabulosos Cadillacs. Bands, die alle ein linker politischer Ansatz eint.
Ziemlich schnell wuchs Lucha Amada und die DJs begannen, Konzerte zu organisieren. Da die Bands teilweise recht unbekannt waren, fehlten oft Anschlussgigs, so dass das Kollektiv auch einige Touren organisierte. Von Zeit zu Zeit veranstaltete Lucha Amada auch Filmabende und politische Vortragsabende in Verbindung zu den Konzerten.
„Wenn ich nicht tanzen kann, möchte ich nicht Teil eurer Revolution sein“ sagte schon Emma Goldman. Wir fügen hinzu: der Kampf für eine bessere Welt ist immer noch richtig und notwendig. A Luta Continua. - Lucha Amada
Soli-Compilation als Unterstützung für politische Initiativen
Das Kollektiv „liebt” es, Soli-Sampler herauszubringen, und dadurch neben tollen Bands auch bemerkenswerte politische Initiativen unterstützen zu können. Zum 20. Geburtstag von Lucha Amada soll ein ganz besondere Soli-Sampler zusammengestellt werden. Diese Compilation ist der dritte Teil der Sampler-Reihe Lucha Amada und heißt dementsprechend „Lucha Amada 3 – A Luta Continua“. Um es umsetzen zu können, setzt das Kollektiv auf Unterstützung. Die Erlöse spenden die DJs je zur Hälfte an die Zapatistas in Chiapas und an das Frauendorf Jinwar bei Dirbêsiyê in Rojava. Dort manifestiere sich auf besondere Weise die Verbindung von Frauenbefreiung und ökologischem, nachhaltigem Leben.
Das Aquarell „Por la Vida / Ji bo jiyanê” (Für das Leben) von der Künstlerin Sharon Calman wurde exklusiv für die Kampagne von Lucha Amada angefertig.
Ort der Frauen: Jinwar
Jinwar ist Kurdisch und bedeutet „Ort der Frauen“. Es ist ein Dorf, in dem Frauen gemeinschaftlich und selbstbestimmt ein sicheres Leben führen. Hier leben Frauen, die durch Krieg und Gewalt Leid erfahren haben, genauso wie Frauen, die keine klassische Familie gründen wollen, sondern sich vielmehr nach einem kollektiven Leben mit anderen Frauen sehnen. Grundlage von Jinwar ist ein demokratisches Zusammenleben von Frauen aus allen Religionen und Volksgruppen. Die Selbstversorgung bildet die Basis der kommunalen Ökonomie. Der Ort soll außerdem auch Frauen an anderen Orten inspirieren, stärken und ihnen neue Lebensperspektiven aufzeigen.
8.000 Euro als Startlevel der Crowdfunding-Kampagne
Für die Finanzierung des Soli-Samplers hat Lucha Amada eine Crowdfunding-Kampagne ins Leben gerufen. Ziel ist es, Kosten für die Herstellung des Projekts vorab zusammenzubekommen. Das Startlevel sind 8.000 Euro, insgesamt wird es 13.000 Euro verschingen. „Je mehr Geld reinkommt, desto eher sind die Unkosten drin, können wir also quasi Überschüsse generieren und spenden”, erklärt das Kollektiv. Unterstützer:innen ermöglichen damit also zweierlei: die Finanzierung der Produktion und damit niedrige Verkaufskosten und schnelleres Spendengeld. Alle Informationen über das Projekt finden sich auf der Kampagnen-Seite.