Sänger verhaftet: Koma Hewra kündigt Widerstand an

Der kurdische Musiker Gencay Morkoç ist in Istanbul als vermeintliches Mitglied einer Terrororganisation verhaftet worden. Koma Hewra kritisiert die Verhaftung ihres Sängers als politische Entscheidung ohne rechtliche Grundlage.

Kurdischer Musiker in Istanbul inhaftiert

Der kurdische Musiker Gencay Morkoç ist am 25. Oktober zusammen mit Dutzenden weiteren Personen bei Razzien in Istanbul festgenommen worden. Gegen zwanzig der Betroffenen wurde gestern Haftbefehl wegen vermeintlicher Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation erlassen. Der Haftbefehl gegen Morkoç wurde mit seiner Teilnahme an einem Picknick des Istanbuler DEM-Verbands begründet. Das Gericht wertete das Picknick der legalen Partei als Betätigung für die nicht näher benannte Organisation, gemeint ist die PKK.

Gencay Morkoç ist Sänger der Band Koma Hevra, die kurdische Musik macht und im Visier der türkischen Verfolgungsbehörden steht. Ende September wurden drei Mitglieder der Gruppe, Morkoç sowie Zeynep Doğan und Yusuf Keleş, nach einem Konzert in Amed gegen die antikurdische Assimilationspolitik in der Türkei festgenommen.

Koma Hevra: Wir werden Widerstand leisten

Koma Hevra kritisierte die Verhaftung ihres Sängers als politische Entscheidung ohne rechtliche Grundlage. Die Begründung sei haltlos und schlichtweg erfunden, erklärte die Gruppe auf X: „Das tyrannische System sollte wissen, dass diese unterdrückerischen und antidemokratischen Praktiken uns niemals entmutigen werden. Im Gegenteil, sie werden uns dazu bringen, unseren Kampf mit noch größerer Entschlossenheit fortzusetzen. Wir haben ein Versprechen, bis der Faschismus gestürzt ist und dieses Land ein Garten der Demokratie wird: Wir werden Widerstand leisten!“