Proteste wegen Repression gegen kurdische Straßenmusik

In den nordkurdischen Städten Mêrdîn und Wan ist es wegen des Vorgehens der Polizei gegen kurdische Straßenmusiker in Istanbul zu Protesten gekommen.

In Istanbul geht die türkische Polizei immer wieder explizit gegen Straßenmusiker:innen vor, die kurdische Musik spielen. Auf der belebten Istiklal-Caddesi in Istanbul werden systematisch Musiker:innen bedroht und ihre Instrumente beschlagnahmt. Dagegen organisierten nun kurdische Kultureinrichtungen zusammen mit der Frauenbewegung Proteste in Mêrdîn (tr. Mardin) und Amed (Diyarbakır).

An den Protestaktionen in Amed nahmen Vertreter:innen der Freien Frauenbewegung (TJA), des Kunst- und Kulturvereins Dicle, der Musik-Akademie Ma, des Vereins zur Untersuchung der Kultur und Sprache Mesopotamiens (MED-DER), des Kultur- und Solidaritätsvereins der Familien der Gefallenen (MEBYA-DER), der Kammer der Ingenieure und Architekten in Amed (TMMOB) und die Ko-Vorsitzende des HDP-Provinzverbands von Amed, Gülistan Atasoy, teil.

Bei der Aktion wurden aus Protest gegen die Repression kurdische Lieder gesungen. Dabei wurden die Singenden und Tanzenden von Erbane-Trommeln begleitet. Passant:innen applaudierten den Protestierenden. Der Protest endete unter der Parole „Es gibt kein Leben ohne Sprache“.

Auch in Mêrdîn fand ein ähnlicher Protest statt. Hier protestierte der Kultur- und Kunstverein Mesopotamien mit kurdischen Liedern gegen die Angriffe. Die Aktion wurde von Aktivist:innen der Frauenbewegung TJA und der HDP unterstützt. Die Teilnehmer:innen brachten zum Ausdruck, dass das Vorgehen gegen Straßenmusiker in Istanbul inakzeptabel sei. Die Frauen, die die Veranstaltung mit dem in der Istiklal-Caddesi gesungenen Lied „Yar meleke" begannen, ernteten Applaus und Triller von den Umstehenden.