Politische Besetzung in London: Kurdistan Place

Die Kampagne zur Überführung des Leichnams der gefallenen YPJ-Internationalistin Anna Campbell hat eine neue Dimension erreicht. Freund*innen von Anna haben in London ein leerstehendes Gebäude besetzt und erklärt: „Das ist eine politische Besetzung“.

Die Kampagne zur Überführung des Leichnams der bei einem türkischen Luftangriff vergangenen März in Efrîn gefallenen YPJ-Internationalistin Anna Campbell nach England hat eine neue Dimension erreicht. Freund*innen von Anna haben in London ein leerstehendes Gebäude besetzt und erklärt: „Das ist eine politische Besetzung“.

Im Rahmen der #BringAnnaHome-Kampagne wurde gestern ein leerstehendes Gebäude in London besetzt und zum „Kurdistan Place“ ausgerufen. Das besetzte Haus dient auch der Solidarität mit der Familie von Anna Campbell und ihren Freund*innen von der YPJ und YPG.

Der „Kurdistan Place“ befindet sich im berühmten Londoner Marble Arch-Viertel. Die Besetzer*innen verurteilten die Kooperation der britischen Regierung mit dem türkischen Staat und die Besetzung von Efrîn und berichteten den Besucher*innen von den Errungenschaften der Rojava-Revolution. An dem Zentrum hängen Transparente von Abdullah Öcalan, Sakine Cansız, Anna Campbell und Bilder des Journalisten und Filmemachers Mehmet Aksoy, der bei einem Angriff der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im September 2017 in Raqqa ums Leben gekommen war. Die Wände des Kurdistan Place, in dem sich Räume für Treffen und Diskussionen befinden, sind mit Fahnen der YPJ und YPG bemalt.

Für eine antikapitalistische Organisierung

Die Freund*innen von Anna gaben zur Besetzung eine schriftliche Erklärung ab, in der es heißt: „Wir haben diese Besetzung durchgeführt, um über die kurdische Kultur und die Befreiung Kurdistans zu informieren und eine antikapitalistische, solidarische Organisierung aufzubauen.“