Die Generalkommandantur der Frauenverteidigungseinheiten YPJ hat eine Erklärung zu der britischen Kämpferin Hêlîn Qereçox (Anna Campbell) herausgegeben. Die Internationalistin ist am 15. März mit drei weiteren Freund*innen in Efrîn gefallen.
In der Erklärung heißt es:
„Die Revolution von Rojava ist eine Volksrevolution unter der Führung von Frauen und hat Frauen aus der ganzen Welt zusammengeführt. Auf dieser Basis verbreitet sich die Philosophie eines freien Lebens und der Einheit der Völker täglich mehr. Frauen aller Nationen schließen sich ihr an und sind zu einem Bestandteil der Revolution geworden. Die Bevölkerung und die Kämpfer*innen haben einen atemlosen Kampf geführt und aus Rojava ein freies Paradies für alle Menschen gemacht. Die Kämpferinnen und Kämpfer der YPJ/YPG haben Heldengeschichten geschrieben und sind in der Geschichte der Freiheit zur Hoffnung der Völker geworden. Mit dieser Hoffnung ist den Plänen der faschistischen Staaten in Rojava eine Niederlage zugefügt worden. Tausende heldenhafte Kämpfer*innen haben faschistische Feinde wie den IS, al-Nusra und den türkischen Staat an der Grenze zurückgeschlagen und sich in dem grenzenlosen Wunsch nach Freiheit an der Revolution beteiligt.
Der Faschismus bedroht die ganze Welt. In Rojava wird gegen diese Menschenfeindlichkeit ein internationalistischer Kampf geführt. Die Revolution von Rojava hat auf dieser Grundlage begonnen und es gibt Hunderte Internationalistinnen, die sich der YPJ angeschlossen haben und an vorderster Front gegen den Faschismus kämpfen. Eine dieser Freundinnen war Hêlîn Qereçox aus England. Heval Hêlîn hat den Angriff am 25. April 2017 auf Qereçox verurteilt und den Namen Hêlîn Qereçox angenommen, als sie sich dem Kampf der Völker angeschlossen hat. Sie hat geschworen, die Gefallenen zu rächen und hat sich immer an ihr Wort gehalten. Heval Hêlîn hat mit ihrer Selbstlosigkeit für immer einen Platz in den Herzen der Menschen in Rojava und Nordsyrien.
Sie nahm zunächst an der Seite des kurdischen und des arabischen Volkes an der Gazabi-Offensive in Firat teil und forderte zuletzt beharrlich, sich an der Verteidigung Efrîns gegen die Angriffe eines Bündnisses faschistischer Staaten zu beteiligen.“
In der Erklärung wird Anna Campbell mit folgenden Worten zitiert:
„Der IS ist nur eines der Gesichter eines von Faschismus und Versklavung geprägten Systems. Die Denkweise der Herrschenden ändert sich nie, sie bleibt immer gleich. Die Mentalität der Kräfte, die Efrîn angreifen, ist dieselbe wie die des IS. Unsere Freund*innen kämpfen mit großer Opferbereitschaft gegen die zweitgrößte NATO-Armee. Für mich ist es eine große Ehre, an der Seite dieser Heldinnen und Helden zu kämpfen.“
Weiter heißt es in der YPJ-Erklärung: „Sie war entschlossen, an der Seite ihrer Freundinnen gegen den Feind zu kämpfen. Mit dieser Entschlossenheit und der Gewissheit, dass Freiheit einen hohen Preis verlangt, ist sie nach Efrîn gegangen und hat gemeinsam mit ihren Kampfgefährt*innen an der vordersten Front gekämpft. Am 15. März ist sie gemeinsam mit drei weiteren Freund*innen bei den heftigen Gefechten und barbarischen Angriffen gefallen. Heval Hêlîn hat überzeugt und entschlossen bis zum letzten Moment für die Freiheit der Völker gelebt und ist der Spur Ivana Hoffmanns gefolgt.
Als YPJ-Kämpferinnen geben wir unser Wort, dass wir Heval Hêlîns Traum von Freiheit krönen werden. Wir werden den Weg gehen, den die Gefallenen uns erleuchten. Für das Leben, um das sich die größten Kämpfe drehen, werden wir unsere Leben opfern und siegen. Wir geben unseren Gefallenen das Wort, dass die freien Völker und die Frauen siegen werden.“