QSD operieren in türkischer Besatzungszone

Bei gezielten Operationen in von der Türkei besetzten Gebieten in Nordsyrien sind nach Angaben der QSD sechs Söldner und ein Soldat der türkischen Armee getötet worden. Der multiethnische Militärverband beruft sich auf sein Selbstverteidigungsrecht.

Selbstverteidigung in Nordostsyrien

Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) haben gezielte Operationen gegen Stützpunkte der türkischen Armee und dschihadistischer Söldner in den besetzten Gebieten von Minbic (Manbidsch) und Girê Spî (Tall Abyad) durchgeführt. Wie die Pressestelle der QSD am Freitag mitteilte, sind bei drei gesonderten Operationen der örtlichen Militärräte sechs Söldner und ein Soldat der Türkei getötet worden, elf weitere wurden verletzt.

Den Angaben zufolge wurden bei der ersten Operation gegen Stellungen der Söldnertruppen im nördlichen Umland von Minbic Waffen, Munition und ein Smartphone sichergestellt sowie eine Wärmebildkamera zerstört. Bei einer weiteren Operation in der Gegend seien vier Militärfahrzeuge zerstört worden. Beide Aktionen wurden vom Militärrat Minbic ausgeführt, die beteiligten Kämpfer:innen seien unversehrt zu ihrer Basis zurückgekehrt. Die dritte Operation wurde vom Militärrat Girê Spî durchgeführt und zielte auf eine türkische Militärbasis im südlich von Girê Spî gelegenen Dorf Al-Terwaziya ab.

Im Rahmen der Selbstverteidigung

Die QSD wiesen darauf hin, dass ihre Operationen gegen die türkische Besatzungsmacht in Nordsyrien im Rahmen des Rechts auf Selbstverteidigung stattfinden. Girê Spî ist seit Oktober 2019 besetzt, ein Großteil der kurdischen Bevölkerung musste fliehen. An ihrer Stelle werden syrische Flüchtlinge aus der Türkei in der Region angesiedelt. Das Umland von Minbic wird täglich aus der türkischen Besatzungszone um Cerablus (Dscharablus) angegriffen. Cerablus befindet sich seit der im August 2016 unter dem Namen „Schutzschild Euphrat“ gestarteten Invasion unter türkisch-dschihadistischer Besatzung.

Kampf gegen den IS

Die QSD sind ein multiethnischer Militärverband in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien, ihr Rückgrat sind die kurdischen Volks- und Frauenverteidigungseinheiten YPG und YPJ. Bei der Befreiung der von der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) ab 2014 besetzten Gebiete in Syrien sind über zehntausend Kämpferinnen und Kämpfer der QSD gefallen. Seit der Zerschlagung der letzten IS-Enklave im Frühjahr 2019 kämpfen die QSD weiter mit Unterstützung der US-geführten globalen Koalition gegen islamistische Schläferzellen.

Foto: Symbolbild