Künstliche Intelligenz (KI) dringt in nahezu alle Lebensbereiche ein. Sie stellt sich nicht vor, sondern ist einfach da. Oft erleichtert sie den Alltag. So freuen wir uns, wenn das Handy weiß, welche Musik wir gerne hören oder wenn Maschinen eintönige Arbeiten für uns erledigen. Deshalb hat Künstliche Intelligenz viele Fans. Aber sie macht auch Angst. Mit KI wird der Mensch gläsern. Algorithmen manipulieren Wahrnehmung und Meinungen. Gesichtserkennung und Bewegungsprofile dienen der Überwachung. Drohnen mit KI an Bord töten Menschen.
Die Literatur über Künstliche Intelligenz füllt viele Regale und ist oft schwer verdaulich. Mit „KI, wir müssen reden!“ haben die Wirtschaftswissenschaftlerin Dr. Julia Schneider und die Grafik-Künstlerin Lena Kadriye Ziyal einen ersten Comic-Essay geschaffen, der eine illustrierte Reise durch die Dimensionen und Auswirkungen einer neuen Technologie ist. Das komplexe und gesellschaftlich kontroverse Thema Künstliche Intelligenz wird in einfachen Worten und mit überraschenden Bildern erklärt.
Die englische Ur-Version „We Need to Talk, AI“ erschien im Mai 2019 im Rahmen der Digitalkonferenz re:publica in Berlin. Aufgrund der großen Resonanz folgten bald Übersetzungen in deutscher, slowenischer und spanischer Sprache. Und nun ist der Comic-Essay auch in türkischer Sprache erschienen: „Konuşmalıyız, AI - Yapay Zeka Konulu Bir Çizgi Roman“.
Auf 56 Seiten werden KI-relevante Konzepte wie Big Data, Feminismus, Datenkapitalismus, Inklusion oder datenbedingte Diskriminierung behandelt. Oft gerät das Bild in einen Dialog mit dem Text, einfühlsam und mit Augenzwinkern. „Wir möchten möglichst viele Menschen, Perspektiven und Debatten in die Verhandlung über die zentrale Kultur-Technik KI einbeziehen“, erklären die Autorinnen. „Wir sollten informiert diskutieren über eine Technologie, die in Zukunft über unsere Versicherungen, Finanzen, Krebsdiagnosen und Bildungschancen entscheiden wird. Von Anfang an zielten wir dabei auch auf gesellschaftliche Gruppen, die in der Debatte weniger sicht- und hörbar sind, z.B. Frauen, Nicht-Akademiker*innen oder Menschen mit geringeren Englisch- oder Deutsch-Sprachkenntnissen.“ Dabei werden für die aktuelle Diskussion maßgebliche Aspekte aufgeworfen, ohne den Lesenden eine Position zu KI vorschreiben zu wollen. Die Autorinnen verstehen ihre Arbeit als Debattenbeitrag und kritische Würdigung einer wegweisenden Technologie, der sich an das Fachpublikum ebenso wie an KI-Neulinge richtet.
Die unter einer Creative Commons-Lizenz heute veröffentlichte digitale türkische (sowie englische, spanische und slowenische) Version kann ab sofort auf der Projekt-Website kostenfrei gelesen, verbreitet und heruntergeladen werden.
Auf der Verlagsplattform epubli oder auch bei Amazon kann die gedruckte Version für EUR 12,99 bezogen werden. Aufgrund der internationalen Resonanz sind weitere Sprachversionen in Arbeit. Als nächstes wird eine französische, arabische und chinesische Ausgabe vorbereitet.