Geschichte dänischer IS-Geisel verfilmt
Der Film „Daniel“ basiert auf der wahren Geschichte von Daniel Rye Ottosen, einem jungen dänischen Fotografen, der 2013 vom IS verschleppt und gefangen gehalten wurde.
Der Film „Daniel“ basiert auf der wahren Geschichte von Daniel Rye Ottosen, einem jungen dänischen Fotografen, der 2013 vom IS verschleppt und gefangen gehalten wurde.
Das Buch „The Isis Hostage: One Man's True Story of 13 Months in Captivity“ über den Fall der IS-Geisel Daniel Rye Ottosen wurde von Morten Kaufmann aus Kopenhagen und Signe Leick Jensen von Toolbox Film verfilmt.
Daniel Rye Ottosen war einer der Gefangenen des berüchtigten Folter- und Exekutionskommandos „Beatles“ und lernte in Gefangenschaft den US-Journalisten James Foley kennen, dessen Hinrichtungsvideo um die Welt ging. Ottosen war die letzte Geisel, die 2014 noch lebendig aus Haft des sogenannten Islamischen Staat (IS) entlassen wurde. Seine Familie hatte zuvor ein Lösegeld von zwei Millionen Dollar gesammelt. Der Film fokussiert auf die Überlebensstrategien der Gefangenen. Um dem Schrecken ihrer Situation zu entgehen, schufen sie sich einen Tagesablauf und versuchten ihre Tage nach Möglichkeit mit Aktivitäten wie Yoga, Training, Spielen und Sprachunterricht zu gestalten. Dieses Narrativ ist mit dem Kampf der Familie von Daniel Rye Ottosen um das Lösegeld zu Hause in Dänemark verbunden. Der Film wurde in Dänemark, Schweden und Jordanien gedreht.
Film setzt sich kritisch mit Doppelmoral der dänischen Regierung auseinander
In dem Film wird kritisiert, wie die dänische Regierung, ähnlich wie die Bundesregierung auch, beide Augen verschloss, als sich immer mehr junge Menschen dem IS anschlossen. Er stellt dar, wie Hilfe für die Familie ausbleibt, da die dänische Regierung ja nicht mit Terroristen verhandele.
Während die dänische Regierung sich nicht um die ausreisenden Dschihadisten scherte, wurden Menschen, die sich den YPG/YPJ anschlossen, bestraft. Das dänische Parlament verbot mit einem Gesetz vom 30. September 2016 dänischen Staatsangehörigen in Kampfgebiete zu reisen und drohte Haftstrafen von bis zu sechs Jahren an. Das Gesetz, offiziell gegen den IS erlassen, wurde vor allem gegen Anti-IS-Kämpfer angewandt. So wurde den YPG-Kämpfern Tommy Mørck und Aske Barfod Sivesgaard der Prozess gemacht, weil sie nach Syrien gereist waren. Die beiden erhielten jeweils eine Haftstrafe von sechs Monaten.