Frauenprotest bei „Girls of the Sun“-Gala in Cannes
Auf dem 71. Internationalen Filmfestival in Cannes ist Eva Hussons Spielfilm „Girls of the Sun“ gezeigt worden, der vom Kampf kurdischer Frauen gegen den IS handelt.
Auf dem 71. Internationalen Filmfestival in Cannes ist Eva Hussons Spielfilm „Girls of the Sun“ gezeigt worden, der vom Kampf kurdischer Frauen gegen den IS handelt.
Gestern Abend wurde auf dem Filmfestival Cannes der Film „Girls of the Sun“ der französischen Regisseurin Eva Husson gezeigt. Der Film handelt vom Kampf kurdischer Frauen gegen den Islamischen Staat (IS). Parallel zu der Gala wurde der Film in zwei gesonderten Sälen für die Presse vorgeführt. Das Interesse an dem fast zweistündigen Film war groß. Es geht darin insbesondere um den Angriff des IS auf Şengal im Jahr 2014 und den Kampf kurdischer Frauen.
Auffällig an dem Film ist, dass neben den Schauspielerinnen auch die Regisseurin und das gesamte Produktionsteam Frauen sind.
In diesem Jahr bewerben sich einschließlich Eva Husson drei Regisseurinnen auf die „Goldene Palme“ von Cannes. Gezeigt werden insgesamt 21 Filme. Im vergangenen Jahr war das Filmfestival kritisiert worden, weil „Frauen in Cannes nur auf dem roten Teppich laufen“ und ansonsten wenig vertreten sind. Bei der gestrigen Gala von „Girls of the sun“ traten anknüpfend an diese Kritik 82 Frauen aus der Filmbranche, darunter Cate Blanchett, Kristen Stewart, Claudia Cardinale, Marion Cotillard, Léa Seydoux, Selma Hayek, Eva Husson, Golshifteh Farahani und Emmanuelle Berco, gegen sexistische Diskriminierung auf dem roten Teppich über den Stufen zum Palais des Festival auf.
Die Frauen protestierten damit gegen die Tatsache, dass in der 71-jährigen Geschichte des Filmfestivals bisher nur 82 Filme von Regisseurinnen im Hauptwettbewerb gezeigt worden sind. Das sind gerade mal fünf Prozent. Der Film über kämpfende kurdische Frauen bot den passenden Anlass für die Protestaktion.