Frauenkulturfestival in Kobanê

In Kobanê findet das zweite Şehîd-Berçem-Festival der Frauenkulturbewegung Hîlala Zêrîn statt. Die Veranstalterinnen sehen das Festival als eine schlagkräftige Antwort auf die Angriffe diktatorischer Regime gegen die Kulturen der Völker im Nahen Osten.

Berçem Efrîn gewidmet

In Kobanê hat am Freitag ein von der Frauenkulturbewegung Hîlala Zêrîn organisiertes Festival begonnen. Das Şehîd-Berçem-Festival findet zum zweiten Mal statt und beinhaltet ein viertägiges Programm mit Konzerten, Tanzgruppen, Theateraufführungen, Ausstellungen und anderen künstlerischen Aktivitäten. An der Veranstaltung nehmen 450 Frauen von Kulturgruppen aus Nord- und Ostsyrien teil. Unter den eingeladenen Gästen sind unter anderem die tunesische Künstlerin Emel Mathlouthi und die kurdische Musikerin Şadiya Xulamî aus Rojhilatê Kurdistanê (Ostkurdistan/Iran).


Zum Auftakt fand am Freitagvormittag eine bunte Parade vom Platz der freien Frau zum Kulturzentrum Baqî Xido statt. Die teilnehmenden Frauen trugen traditionelle Kleidung der kurdischen, arabischen, armenischen, assyrischen, turkmenischen und anderer Bevölkerungsgruppen der Region und skandierten „Jin Jiyan Azadî“ (Frau Leben Freiheit).

Şêrîn Reşîd erklärte in einer Ansprache im Namen der Veranstalterinnen, dass das Festival eine schlagkräftige Antwort auf die Angriffe diktatorischer Regime gegen die Kulturen der Völker im Nahen Osten sei. Danach wurde ein Film über die Namensgeberin des Festivals gezeigt. Berçem Efrîn, geboren 1974 in Efrîn-Raco, war eine kurdische Musikerin, die sich 1992 der Freiheitsbewegung Kurdistans anschloss und mit dem Lied „Bêrîtana min" bekannt wurde.

Im Anschluss folgten Aufführungen der Theatergruppen Koma Şehîd Darsîn, Koma Ararat und Koma Şehîd Sakine. Das Programm geht heute mit einem Konzert auf dem Şehîd-Egîd-Platz weiter. An dem Festival nehmen 29 Musik- und Tanzgruppen teil.