Folklorecamp in Süddeutschland

In Süddeutschland hat zum Jahresende ein mehrtägiges Folklorecamp der kurdischen Künstlervereinigung TEV-ÇAND stattgefunden. Auf dem Programm standen neben dem Tanzen Seminare zur Geschichte und Kultur Kurdistans.

Die kurdische Kulturbewegung TEV-ÇAND hat Ende Dezember ein einwöchiges Folklorecamp in Süddeutschland veranstaltet. Siebzig Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden in den traditionellen Tänzen aus verschiedenen Regionen Kurdistans unterrichtet. Dazu gehörten auch Informationen über die Kleidung und Gebräuche der jeweiligen Region. Außerdem fanden täglich Seminare zu verschiedenen Themen statt. Behandelt wurden darin die Geschichte und Kultur Kurdistans mit besonderem Schwerpunkt auf Frauen und die Jugend, spezielle Methoden der Kriegsführung gegen das kurdische Volk sowie die Frage, was Freiheit und Wahrheit sind.

Am fünften Tag wurde über die aktuelle politische Lage und damit einhergehend über die Situation des kurdischen Vordenkers Abdullah Öcalan diskutiert. Abends wurden wieder Tänze geübt. Die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeigten großes Interesse am Unterrichtsprogramm.

Im Gedenken an Mazdek Ararat

Das Camp wurde dem verstorbenen kurdischen Künstler und YPG-Kämpfer Mazdek Ararat (Ömer Bağcı) gewidmet, der am 13. September 2019 bei einem Verkehrsunfall in Rojava ums Leben gekommen ist. Im Gedenken an ihn wurde von seinem Leben, seiner beeindruckenden Persönlichkeit und seiner Arbeit im Bereich Kunst und Kultur in Kurdistan erzählt. Dazu wurde auch ein Videobeitrag gezeigt. Mazdek Ararat war Mitbegründer der Filmkommune Rojava.

Kongress und Abschlussfeier

Am letzten Tag wurde ein Kongress abgehalten, auf dem die Arbeit des vergangenen Jahres ausgewertet und über künftige Tätigkeiten diskutiert wurde. Dafür wurde ein Arbeitsplan beschlossen.

Abschließend fand ein „Moralabend“ mit Sketchen, Tanz und Musik statt. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhielten Zertifikate über die erfolgreiche Teilnahme.