Eine kleine Zeitreise im Frauencamp

Eine Woche lang fand ein autonomes Camp für junge Frauen statt. Kurdische und internationalistische Frauen haben sich zusammengefunden, um eine Zeitreise vom Neolithikum bis in die heutige Zeit zu machen.

Moral, Kreativität, und Workshops – vom 21. bis zum 28. Dezember fand mit Frauen im Alter von 13 bis 30 Jahren ein Camp statt. Im Camp haben die Frauen vereint eine besondere Atmosphäre geschaffen und ihr Bewusstsein für den Kampf gegen das Patriarchat verschärft. Von der Jungsteinzeit (Neolithikum) zur Entstehung des Sexismus zur Zeit der Sumerer, über die Geschichte der kurdischen Frauen und das Thema Jineolojî – das Camp war wie eine Zeitreise durch die Frauengeschichte. Die Mischung aus Freizeitaktivitäten, Gruppenarbeit und Workshops haben für einen abwechslungsreichen Alltag gesorgt.

In den rund sechs Tagen des Camps fanden Workshops statt zur kurdischen Geschichte, der Geschichte kurdischer Frauen, zu den Themen gesellschaftlicher Sexismus, spezielle Kriegsführung, Medienarbeit und Jineolojî. Außerdem gab es Wanderungen, einen Filmabend und spezielle Momente, in denen gemalt und über eigene Lebenserfahrungen diskutiert wurde.

Der Workshop zum gesellschaftlichen Sexismus erregte viel Aufmerksamkeit. Er wurde in vier Abschnitte geteilt: Neolithikum; erster Geschlechterumbruch (Errichtung des Patriarchats); zweiter Geschlechterumbruch (Monotheismus); dritter Geschlechterumbruch (Frauenrevolution). Somit wurde für ein klareres Verständnis für die Entstehung und Entwicklung der Vorherrschaft des Mannes gesorgt.

Besonders detailliert diskutierten die jungen Frauen im Workshop „spezielle Kriegsführung“. In diesem Teil wurden verschiedene Methoden des psychologischen Krieges aufgedeckt. Vor allem soziale Medien wurden unter die Lupe genommen. Gemeinsam suchten die Teilnehmerinnen Antworten auf die Fragen: „Welches Rollenbild zwingen die Medien uns auf? Wie stark beeinflussen uns soziale Medien und ihre Influencer? Wie können wir uns vor Manipulation schützen?“ Dafür wurden kreativen Methoden wie Theater genutzt.

Als abrundenden Abschluss haben die Frauen in den letzten Tagen ihres Camps eine sogenannten „Moral“ (Kulturabend) organisiert. Mit Tanz, Spielen und Theater wurden die letzten gemeinsamen Momente genossen.