Jugendcamp in der Schweiz

In der Schweiz hat das traditionelle Neujahrscamp der kurdischen Jugendbewegung stattgefunden. An der einwöchigen Veranstaltung nahmen über vierzig Jugendliche aus vier Ländern teil, es ging um Teilen, Bewusstsein, Kreativität und Solidarität.

Vom 21.-27. Dezember hat in der Schweiz ein Camp der kurdischen Jugendbewegungen Tevgera Ciwanên Şoreşger und Jinên Ciwan ên Azad stattgefunden. In dem Camp, an dem über vierzig Jugendliche aus vier Ländern teilnahmen, ging es um Teilen, Bewusstsein, Kreativität und Solidarität.

Die Jugendbewegung hatte die Zusammenkunft im Rahmen ihrer Kampagne „Nehêle“ unter dem Motto „Lass es nicht zu, dass deine Kultur verschwindet“ vorbereitet. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer verbrachten eine angeregte Woche mit Seminaren, Workshops, kulturellen Aktivitäten und Sport.

Am ersten Tag richteten sich die Jugendlichen ein und lernten sich gegenseitig kennen. Abends wurde der Dokumentarfilm „Nûjîn“ über den Widerstand in Kobanê gezeigt. Am zweiten Tag fingen die Workshops an. Die Teilnehmenden setzten sich in Arbeitsgruppen mit einem bestimmten Thema auseinander und stellten ihre Diskussionsergebnisse in einem Sketch oder mit anderen Methoden vor.

Der dritte Tag begann mit einem Seminar zur Geschichte Kurdistans, später fand eine Standpunktdiskussion zum Thema „Demokratischer Konföderalismus versus Nationalstaat“ statt. Abend wurde der Film „Mein ganzes Leben war ein Kampf: Sara“ geguckt. Der Dokumentarfilm handelt von dem Leben der kurdischen Revolutionärin Sakine Cansiz, die 2013 mit zwei weiteren Frauen vom türkischen Geheimdienst MIT in Paris ermordet wurde.

Am vierten Tag ging es um das Thema „Spezialkrieg“. In einem Seminar wurden die Mittel der Kriegsführung gegen die Gesellschaft in der kapitalistischen Moderne erörtert. Anschließend ging es wieder in die Kleingruppenarbeit, deren Ergebnisse in Sketchen dargelegt wurden.

Kampf gegen patriarchales Denken

Der fünfte Tag war dem Kampf gegen das Patriarchat gewidmet. In einem Seminar der Bewegung junger Frauen zum Thema „Gesellschaftlicher Sexismus“ und der anschließenden Gruppenarbeit wurde herausgestellt, welche Verheerungen die kapitalistische Moderne und das patriarchal-staatsfixierte Denken in der Gesellschaft angerichtet haben. Dem Arbeitsprogramm folgte ein „Moralabend“ mit Musik, Theater und Tanzen.

Den letzten Tag verbrachten die Teilnehmenden mit einem Seminar zur Frage der Organisierung in Kommunen und Räten innerhalb des Systems des demokratischen Konföderalismus.