Finissage der Jinwar-Fotoausstellung in Bonn

Zum Abschluss der Fotoausstellung „Jinwar – ein ökologisches Frauendorf im Herzen Rojavas in Nordsyrien“ findet am Sonntag in Bonn eine Veranstaltung über Rojava statt. Referieren wird eine Vertreterin von „Gemeinsam kämpfen”.

Zum Abschluss der Fotoausstellung „Jinwar – ein ökologisches Frauendorf im Herzen Rojavas in Nordsyrien“ lädt das Bonner Solidaritätskomitee Kurdistan am kommenden Sonntag zu einer Veranstaltung über Rojava / die Demokratische Föderation Nord- und Ostsyrien und den Aufbau des dortigen demokratischen Gesellschaftsprojektes ein. Vor Ort wird eine Vertreterin der feministischen Kampagne „Gemeinsam kämpfen” sein,  die Anfang dieses Jahres an einer mehrwöchigen Delegationsreise nach Nordostsyrien teilgenommen hat und dort unter anderem zahlreiche Frauenprojekte besuchte, auch Jinwar. Außerdem wird die Referentin über die verschiedenen sozialen und kulturellen Projekte berichten, die im Kontext des gesellschaftlichen Aufbaus nach dem Prinzip des demokratischen Konföderalismus entstanden sind.

Der demokratische Konföderalismus basiert auf Demokratie, Ökologie und Frauenbefreiung. Dieses basisdemokratische System ist in Räten organisiert und hat begonnen, eine demokratische Wirtschaft mithilfe der Gründung von Kooperativen aufzubauen. Das Gesellschaftsprojekt wird in Nordsyrien (mittlerweile auch Ostsyrien) seit 2011 aufgebaut und wird maßgeblich von Frauen bestimmt.

„Jinwar“ ist kurdisch und bedeutet „Ort der Frauen“. Die Idee zu Jinwar entstand in der kurdischen Frauenbewegung. Das Dorf wurde ab 2017 von Frauen in Lehmbauweise aufgebaut und am 25. November 2018, dem internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, offiziell eröffnet. Hier leben Frauen verschiedener Ethnien und Religionen mit ihren Kindern und organisieren ein freiheitliches, selbstbestimmtes Leben, das auf den Werten des demokratischen Konföderalismus basiert.

Es ist dieses demokratische und auf Gleichberechtigung der Geschlechter sowie aller Ethnien und Religionsgemeinschaften beruhende Gesellschaftsprojekt, gegen das der türkische Staat und die mit ihm verbündeten dschihadistischen Milizen Krieg führen. Sollte die Türkei ihr Ziel erreichen, dann wird auch Jinwar zerstört werden.

Wann: Sonntag, 10. November 2019, 15 Uhr
Wo: Kult41, Hochstadenring 41, 53111 Bonn