Die Tragödie von Efrîn auf einem 58 Meter langen Gemälde

In einem 58 Meter langen Gemälde mit dem Titel „Die Geschichte des Olivenlandes“ hat ein Kollektiv aus 13 Maler:innen den 58-tägigen Widerstand gegen die türkische Invasion in Efrîn dargestellt.

Die Bevölkerung von Efrîn hat im Frühjahr 2018 58 Tage Widerstand gegen die Invasion der türkischen Armee geleistet. Als die zweitgrößte NATO-Armee und ihre dschihadistischen Söldnertruppen nicht mehr aufzuhalten waren, wurden Hunderttausende Menschen in den benachbarten Kanton Şehba evakuiert. Dort haben 13 Vertriebene ihre Erlebnisse in einem 58 Meter langen Wandbild dargestellt. Die Entstehung des Kunstwerks wurde von dem Ausschuss für soziale Angelegenheiten und Arbeit der Autonomieverwaltung koordiniert.

In dem Bild werden vier Etappen aus dem Leben der Menschen aus Efrîn dargestellt. Die erste Phase ist die Zeit vor der Invasion, als Efrîn die friedlichste Region in Syrien und mit der multikulturellen Vielfalt der Selbstverwaltung ein Zufluchtsort für Binnenflüchtlinge aus dem ganzen Land war. Die zweite Etappe stellt die Invasion und den 58 Tage andauernden Widerstand dar. Im dritten Abschnitt wird die Zeit nach der Vertreibung in Şehba thematisiert. Zuletzt wird die fiktive Rückkehr nach Efrîn dargestellt.

Hêvîn Şemiya ist Mitglied des Ausschusses für soziale Angelegenheiten und Arbeit und hat sich gegenüber ANF zu dem Projekt geäußert. Das Wandgemälde heißt „Die Geschichte des Olivenlandes" und soll die fünf Jahre der Migration und der Besatzung erzählen. „Mit diesem Projekt wollen wir die ganze Welt auf den Kampf und die Qualen unseres Volkes sowie auf die Brutalität des türkischen Regimes aufmerksam zu machen. Das Gemälde stellt die Realität in Efrîn dar. Unter den 13 Malerinnen und Malern war auch ein achtjähriger Junge. Vor der Besatzung lebten die Menschen in Efrîn in Frieden und Ruhe. Wir wollen, wie alle anderen Völker auch, auf unserem eigenen Land leben, mit unserer eigenen Sprache, Kultur und Identität. Deshalb muss die Besatzung durch den türkischen Staat sofort beendet werden. Alle müssen auf diesen Angriff reagieren, damit die Menschen nach Efrîn zurückkehren können", so Hêvîn Şemiya.