Im Rahmen der von einem Netzwerk linker Fußballfans aus den Städten Hamburg, Bremen und Nürnberg organisierten deutschlandweiten Amed SK Soli-Tour „Geschichte eines Fußballvereins zwischen kurdischer Identität und türkischer Repression”, soll die Situation des kurdischen Fußballvereins Amed SK in der Türkei dokumentiert und Interessierten hierzulande zugänglich gemacht werden.
Der ehemals „Diyarbakır BB” benannte Verein wurde im Jahre 2014, während sich die Türkei und die kurdische Freiheitsbewegung in Friedensverhandlungen und einer Phase der Entspannung befanden, in Amed SK (oder auch Amedspor) und somit nach dem kurdischen Namen der Stadt Diyarbakır, nämlich Amed, umbenannt.
Seit der Umbenennung erfreut sich der Klub einer großen Beliebtheit unter der kurdischen Bevölkerung der Türkei. Diese Popularität zeigt sich insbesondere auch in der Struktur des Vereins, der basisdemokratisch organisiert ist, wo Fans, Spieler*innen und Funktionäre Hand in Hand über Belange des Vereins entscheiden.
Zur Saison 2011/12 wurde Amed SK zum Verein der Stadtverwaltung in Amed, im Sommer 2013 änderte der Klub seine Farben von rot-gelb in rot-grün um und übernahm damit die Vereinsfarben von dem historischen Verein Diyarbakırspor. Seitdem ist der Verein Zielscheibe nationalistischer Übergriffe durch Fans, Spieler*innen und Schiedrichter*innen. Auch vom türkischen Fußballverband wird Amed SK systematisch benachteiligt und von den staatlich kontrollierten Medien als „Terroristenclub“ verschrien.
Nach dem Putschversuch 2016 und dem anschließend verhängten Ausnahmezustand setzte die Regierung unter Recep Tayyip Erdoğan die Stadtverwaltungen in vielen kurdischen Städten ab und setzte dort ankaratreue Stadthalter ein – so auch in Amed.
Für Amedspor bedeutete dies das Ende der Unterstützung durch die Stadtverwaltung. Durch Verbandsstrafen und systematische Benachteiligung gebeutelt, kämpft der Verein heute um sein wirtschaftliches Überleben. Die Gespräche finden mit Fans des Vereins aus Amed statt.
Die Termine der Soli-Tour sind:
25. Januar: Bremen – 19 Uhr, Ostkurvensaal
28. Januar: Dortmund – 19 Uhr – Rekorder
29. Januar: Leipzig – 19 Uhr – UT Connewitz
31. Januar: Nürnberg – 19 Uhr – Desi
1. Februar: Babelsberg – 19 Uhr – VIP-Raum Karli
2. Februar: Hamburg – 19 Uhr – St. Pauli Museum