Polizei überfällt Trauerversammlung für Servet Turgut

Die türkische Polizei hat eine Trauerversammlung für Servet Turgut in Wan überfallen und den Anwesenden mit Festnahmen gedroht. Der kurdische Dorfbewohner ist gestern verstorben, nachdem er aus einem Militärhubschrauber geworfen wurde.

Nach dem Tod von Servet Turgut haben die Angehörigen sich heute in Wan versammelt, um Beileidsbekundungen entgegen zu nehmen. Der 55-jährige Vater von sieben Kindern ist am Mittwoch an den Folgen seiner Folter im Krankenhaus verstorben. Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass er während einer Militäroperation in seinem Dorf festgenommen und aus einem Hubschrauber gestoßen wurde. Sein Leichnam wurde gestern beigesetzt.

An der heutigen Trauerversammlung nahmen auch die kurdischen Politiker*innen Berdan Öztürk (KCD), Saliha Aydeniz (DBP) und Hüda Kaya (HDP) teil. Als die HDP-Abgeordnete Hüda Kaya den Angehörigen des Verstorbenen in einer Rede ihr Mitgefühl aussprechen wollte, intervenierte die Polizei und verbot alle Ansprachen. Anwesende Journalist*innen wurden daran gehindert, das Geschehen zu filmen. Die Polizei drohte mit Festnahmen. Daraufhin kam es zu einer verbalen Auseinandersetzung, in der Saliha Aydeniz erklärte: „Wenn Sie Respekt vor Menschen hätten, würden Sie nicht auf diese Weise eine Trauerfeier stören. Wer Gebete respektiert, kann hier nicht bewaffnet auflaufen.“

Die Polizei forderte den Abbruch der Beileidsbezeugungen, was von den HDP-Mitgliedern abgelehnt wurde.