Der heutige 1. April markiert den zwölften Todestag von Halil Uysal – dem „Leitstern des kurdischen Kinos“. Uysal, bei der Guerilla Halil Dağ genannt, wurde 1973 als Sohn eines türkischen Vaters und einer kurdischen Mutter in Deutschland geboren. Als er die Grundschule beendete, ging die Familie wieder in die Türkei. Nach dem Abitur an einer privaten Schule in der westtürkischen Metropole Izmir kehrte Uysal Anfang der 90er zurück nach Deutschland. Tagsüber ging er jobben, abends besuchte er Fotografie-Kurse. Irgendwann lernte er die kurdische Freiheitsbewegung kennen. Als 1994 mit MED TV der erste kurdische Fernsehsender seinen Betrieb aufnahm, galt er bereits als einer der Mitbegründer. Hier sammelte er auch erste Erfahrungen als Kameramann.
Während eines als kurzer Besuch geplanten Aufenthalts in Syriens Hauptstadt Damaskus für Dreharbeiten in der Parteischule der PKK im Jahr 1995 beeindruckte ihn der kurdische Befreiungskampf so sehr, dass er beschloss, dort zu bleiben und sich der Guerilla anzuschließen. Er selbst schrieb über diese Zeit: „Am 1. April 1995 bin ich als Gehilfe eines deutschen Kameramanns für ein Interview mit Abdullah Öcalan in den Mittleren Osten gereist. Die Guerillakämpfer in der zentralen Parteischule der PKK habe ich während der Zeit des Interviews näher kennengelernt. Nach diesem Interview mit Abdullah Öcalan, welches zugleich meine erste bedeutungsvolle Arbeit darstellt, habe ich mich dazu entschlossen, nicht zurückzukehren und meine Lebensreise hier fortzusetzen. Mein Leben findet seitdem in den Bergen Kurdistans, gemeinsam mit den kurdischen Freiheitskämpfern statt.“
Abzug aus Syrien, Reise nach Südkurdistan
In der ersten Zeit arbeitete Uysal als Fotograf. Anfangs mit seiner sehr begrenzten Ausbildung, wie er schrieb. Doch je mehr Zeit verging, umso leidenschaftlicher wurde er und reflektierte mit scharfer Beobachtungsgabe und ausgeprägtem Sinn für die Harmonie von Guerilla und Natur die ihn umgebende Welt. Zudem wurde er aktives Mitglied der freien kurdischen Presse und berichtete für verschiedene Nachrichtenagenturen vom Krieg. 1997 filmte er beispielsweise den Abschuss eines türkischen Militärhubschraubers durch eine Flugabwehrrakete der Guerilla – die Szene bildete damals den medialen Höhepunkt im laufenden Kampfjahr der PKK und sorgte rund um den Globus für ein breites Echo.
Undatiertes Foto einer Krankenstation für verwundete Kämpfer*innen in den Bergen Südkurdistans © H. Uysal
Als Abdullah Öcalan im Oktober 1998 Syrien auf Druck der Türkei verlassen musste und nach einer Odyssee durch verschiedene Länder Europas vier Monate später aus Kenia in die Türkei verschleppt wurde, musste sich auch die kurdische Bewegung den neuen Umständen anpassen. Kurz nachdem die PKK ihr Hauptquartier in die südkurdischen Qendîl-Berge verlagert hatte, wurde die Kunst- und Kulturakademie Dibistana Şehîd Sefkan gegründet. Halil Uysal war vom ersten Moment an dabei.
Aufsehenerregende Entdeckung
Kurze Zeit später begann er erste Kurzfilme zu drehen. 2006 drehte er den 150-Minuten-Film „Bêrîtan“, der in der kurdischen Bevölkerung mit Begeisterung aufgenommen wurde. „Bêrîtan“ erzählt die Geschichte der legendären Guerillakommandantin Gülnaz Karataş, die 1992 nur 25 Tage im Kampfgebiet überlebte, bis ihr spektakulärer Tod sie bei Freund und Feind unvergesslich machte. Sie hatte sich von einem Felsen gestürzt, um einer Ergreifung durch Peschmerga der PDK (Demokratische Partei Kurdistans), die mit der türkischen Armee kooperierten, zu entgehen. Während der Dreharbeiten an Originalschauplätzen wurde das bisher unbekannte Grab Bêrîtans entdeckt. Die Exhumierung und Überführung ihrer sterblichen Überreste in ein neues Grab rahmen die Spielfilmhandlung ein und verleihen „Bêrîtan“ einen noch authentischeren Charakter. Der Film, dessen viele Gefechtsszenen mit scharfer Munition und echten Granaten gedreht wurden, es sich bei den Protagonisten um echte Guerillakämpfer*innen handelte, kann technisch mit weitaus aufwändigeren Produktionen mühelos mithalten – eine absolut erstaunliche Leistung des Filmteams. Bêrîtan wurde auch in mehreren europäischen Städten im Rahmen von Filmfestivals gezeigt.
„Alle Filme aus den Bergen sind nun Waisen“
Halil Uysal hatte auch eine Leidenschaft für das Schreiben. Besonders viel schrieb er über das Leben der Guerilla. Seine ersten Memoiren wurden 2000 vom Mesopotamien-Verlag unter dem Namen „Halilin Gözü“ (Halils Auge) zusammengefasst. 2008 erschien sein Buch „Beni Bağışlayın: Dağ Yazıları & Botan Günlüğü“ (Verzeiht mir: Schriften aus den Bergen & Tagebuch aus Botan). Beide Titel sind derzeit nicht erhältlich, da das Neusser Verlagshaus Anfang 2019 durch einen Erlass des Bundesinnenministeriums verboten wurde.
Für sein letztes Projekt Die Reisenden zum Berg Ararat hielt er sich seit 2007 in Nordkurdistan auf. Bis zum Ararat wollte er eine Guerillaeinheit mit seiner Kamera begleiten. Geschafft hat er es leider nur bis nach Botan. Bereits auf seiner Reise dorthin geriet Uysal in ein Gefecht mit der türkischen Armee und wurde am rechten Arm verletzt. Seine Genoss*innen gaben ihm Feuerschutz, damit er überleben konnte. Aber einige Zeit später, bei einer umfangreichen Militäroperation vom 28. März bis 1. April 2008 in Besta in der Provinz Şirnex (türk. Şırnak), verlor er mit weiteren drei Guerillakämpfer*innen – İrfan Akkuş, (Masiro Gortun), Evin Bingül (Ararat Adar) und Beyan Alim (Doza Welat) – in einem Hinterhalt sein Leben.
Kurdische Guerillakämpferinnen © H. Uysal
Der Tod von Halil Uysal bestürzte nicht nur diejenigen, die ihn persönlich kannten, sondern alle, die seine Filme gesehen oder seine Artikel gelesen hatten. Er verstand es, in seinen Texten eine Nähe zwischen sich und seinen Lesern herzustellen.
In Erinnerung an ihn veröffentlichen wir zwei seiner Texte. Bei „Ich werde dich retten…“ handelt es sich um den ersten Text seiner Botan-Reise-Serie. Der zweite Text ist aus „Mein Herz schlägt für die Berge – Ausgewählte Texte von Halil Uysal“. Das von Meral Çiçek ins Deutsche übersetzte Buch war schon im Druck, konnte aber aufgrund des Verlagsverbots nicht erscheinen.
„Ich werde dich retten…“
Ich habe öfter nach ihm gerufen: Cûdi, steh auf… steh auf, lass uns von hier gehen. Sieh, das ist die letzte (militärische) Stellung. Sieh, das ist der letzte Kessel… Die Freunde sind gleich da drüben… steh auf, ich flehe dich an, steh auf…
Ich habe meinen Rucksack, in dem ich meine Kamera trug – die ich wie meine eignen Augäpfel hüte –, schnell unter Schmerzen von meiner Schulter genommen. Es war dieselbe Kugel, die meinen Arm und meine Tasche durchbohrt hat.
Ich habe lediglich einen kurzen Blick auf meine Tasche und auf meine treue Freundin – meine Kamera – werfen können. Ich war ihr die Treue schuldig. Dank ihr habe ich die kurdische Freiheitsbewegung kennengelernt. Meine Reise aus Europa in den Mittleren Osten hatte mit ihr begonnen. Wir hatten gemeinsam den ersten Schritt in die Berge getan und gemeinsam die Guerilla kennengelernt. Jede Arbeit, die ich mit ihr begann, habe ich mit Erfolg abgeschlossen. Nichts blieb halb liegen. Sie war die Freundin, die mich zu dem machte, der ich heute bin. Aber der Moment der Trennung war gekommen.
Als die Handgranate neben uns fiel, konnte ich nur die Kassetten um meinen Hals schlingen und mich zur Seite werfen. Unter der Explosion und dem Kugelhagel habe ich noch einmal zu meiner Kamera gesehen.
Als Cûdî auf die gegenüberliegende Stellung verwies und rief, dass wir sie angreifen sollten, gingen meine Gedanken zu den Andenken an meinem Hals und Arm durch meinen Kopf. Als ich mich auf den Weg machte, bekam ich sie von den Freunden, damit sie Glück bringen: die Mädchenuhr an meinem Arm, das Lederband – ohne mich genau daran zu erinnern, woher es eigentlich war –, ein Stück Şutîk (ein langes Tuch, das sich die Guerilla um die Taille bindet), das ich aus Bêrîtans Grab genommen hatte, die Muska (ein Amulett mit aufgeschriebenem Sinnspruch) um meinen Hals, wofür ich mein Wort gab, sie fünfhundert Jahre zu tragen, und all die Gesichter meiner Freunde, die mir diese Gegenstände geschenkt haben, erschienen mir vor den Augen.
Würden all diese Andenken mich wirklich schützen oder sind sie nur eine Geschichte?
Winter in Kurdistan, Datum der Aufnahme unbekannt © H. Uysal
Das ging durch meinen Kopf, als ich die Muska zwischen meine Zähne nahm und mich gemeinsam mit Cûdî auf die gegenüberliegende Stellung zubewegte. Während ich darauf wartete, dass eine der zu Hunderten abgeschossenen Kugeln meinen Körper durchbohrt, bemerkte ich, dass ich über Soldatengräber laufe. Alles passierte innerhalb eines Augenblickes und die gegenüberliegende Stellung war gefallen.
Meine Augen suchten Cûdî. Unter dem Getöse der Waffen schrie ich mit voller Kraft: „CûdÎÎÎÎÎÎ!“ Doch es kam keine Antwort. Während ich mein Magazin nachlud, um die Schüsse aus der Seitenstellung zu erwidern, schrie ich weiter. Aber ich konnte Cûdîs Stimme nicht vernehmen.
Dann erblickte ich Cûdî. Er lehnte an einem Felsen, seine Brust ausgestreckt, stand er in all seiner Gelassenheit. Er schoss nicht mehr. Die gegnerischen Kugeln kamen nacheinander und bohrten sich in seine blutüberströmte Brust. In seinem schönen Gesicht war kein Ausdruck des Schmerzes. Ich habe mehrmals nach ihm gerufen: „Steh auf Cûdî… Steh auf, lass uns von hier gehen. Sieh, das ist die letzte Stellung… Sieh, das ist der letzte Kessel… Steh auf… Ich flehe dich an, steh auf… Lass mich nicht allein in diesem Kessel… Steh auf, Cûdî, steh auf…“
Ich weiß nicht mehr, wie oft ich seinen Namen gerufen habe. Ich weiß auch nicht, wie lange ich in dem Kugelhagel verharrte. Die Zeit verflog wie ein ganzes Leben – und Cûdî verließ seinen Platz nicht mehr. Mit seinen einzigartigen nassen Augen sah er mich zum letzten Mal an, nur ich konnte seine folgenden Worte unter dem Lärm der Waffen hören: „Ich sagte dir doch, unter meinem Feuerschutz wirst du herauskommen...“
Als in dieser Nacht die Helikopter Soldaten auf dem Berg Pervari absetzten, um nach Überlebenden zu suchen, marschierte ich einsam, mein verletzter rechter Arm und mein verletztes Herz schmerzten von dem Aufschlagen des kalt wehenden Windes. In dieser Finsternis hafteten die Worte von Cûdî zwischen meinen zitternden Lippen und die Tränen flossen aus meinen Augen, die keiner sehen konnte.
Dieser junge Guerilla hatte sein Wort gehalten, und ich...
Murat Karayilan (3. v.l.), rechts daneben Celal Başkale (Mahir Koç), gefallen im April 2012 in Amasya © H. Uysal
Der Weg
Der Weg ist der Ort, an dem wir beginnen, uns selbst und unser Gegenüber kennenzulernen. Hierfür müssen wir nur einmal den Beschluss gefasst haben, uns auf den Weg zu machen und den ersten Schritt zu gehen. Wir müssen nur einmal den Mut aufgebracht haben, unseren Blick auf den Weg zu richten. Wir müssen uns nur einmal erträumt haben, den Ort, dessen Gefangener wir sind, zu verlassen. Einmal nur muss die Euphorie, etwas Neues zu finden, etwas zu entdecken, unser Inneres füllen. Einmal nur müssen wir den Beschluss fassen, uns auf die Suche nach uns selbst zu begeben, und uns auf den Weg machen...
Dann wird sich der Weg mit all seiner Gutmütigkeit vor uns ausbreiten. Der Weg ist stets für jeden offen. Er stellt vielleicht gar den einzigen Ort auf Erden dar, der uns alle mit offenen Armen erwartet und den Menschen zu sich selbst führt.
Gibt es etwas Schöneres als die Selbstentdeckung? Ist der Mensch selbst nicht der schönste Edelstein auf Erden? Und ist die schönste Reise unseres Lebens nicht die Reise zu uns selbst? Bisher haben wir uns doch eigentlich gar nicht wirklich vorwärtsbewegt. Die Wege, auf die wir uns in den Städten aus Beton begeben haben und die stets zum Beginn zurückführen, sind nicht unsere. Nicht einer dieser Wege hat uns zu uns selbst geführt. Wir haben diese Städte, die nicht uns gehören, immer aus der Ferne betrachtet. Wir waren stets Fremde. Stehen wir zu Abend vor derselben Türe, aus der wir morgens getreten sind, heißt dies, dass wir nicht vorangekommen sind.
Das erste, was ein Guerilla, der neu in den Bergen ist, kennenlernt, sind die Schmerzen des Laufens. Jeder einzelne Schritt treibt nicht aushaltbare Schmerzen in unseren ganzen Körper. Wir wundern uns dann darüber, dass unsere Füße so kraftlos sind. Dann erst merken wir, dass uns die Straßen aus Beton getäuscht haben.
In unseren ersten Tagen in den Bergen lernen unsere Füße, unsere Schultern und unsere Arme einen nicht aushaltbaren Schmerz kennen. Bei jedem Schritt krümmt sich unser ganzer Körper vor Schmerz. Wir glauben dann, dass wir diesen Schmerz nie wieder loswerden. Wir richten den Blick auf die vor uns liegenden Bergketten und verlieren fast die Hoffnung. Dabei verfliegen auf diesen Wegen alle Lasten, die nicht zu uns gehören. Schritt für Schritt fallen unsere Masken ab und bleiben auf den Pfaden, über die wir gehen, zurück. Stück für Stück lassen wir auf den Abhängen der Berge das Leben, das uns seit Tausenden von Jahren aufgedrückt wird, zurück.
Guerillakämpfer marschiert im Schnee © H. Uysal
Während wir auf den Wegen der Berge marschieren können, spüren wir, wie uns unser Körper Glied für Glied verlässt. Wir fühlen, wie die Schale, die Körper und Seele umfasst, zerbröckelt. Dieser Schmerz ist nicht auszuhalten. Wir fühlen, wie wir uns distanzieren. Wir merken, dass wir etwas zurücklassen. Das ist unsere Auflösung.
Wir gehen und gehen und fühlen, dass wir uns etwas nähern. Wir fühlen, wie sich Körper und Seele etwas hinzufügt. Das ist unsere Entstehung. Während sich etwas von unserem Körper und von unserem Geist löst, fügt sich etwas Neues hinzu. Unsere Füße stoßen auf Fels und Stein und bluten. Unsere Kleidung verhängt sich an Sträuchern und zerreißt. Hände und Gesicht verletzen sich an dornigem Kraut. Müdigkeit überfüllt unseren gesamten Körper. In diesen Momenten, an denen wir glauben, dass alles zu Ende ist, geben uns unsere Genossen Halt.
Dann hält jemand inmitten der Dunkelheit unsere Hand und zieht uns langsam hinter sich her. Ein anderer teilt sein Brot, gibt einen Schluck Wasser. Unser Weg führt uns an einen Fluss. Alle springen auf die andere Seite. Aber wir schaffen es nicht. Wir trauen uns nicht, vertrauen nicht auf unsere Füße. Dann strecken die Freunde auf der anderen Seite des Flusses ihre Arme aus und rufen uns zu. Wir halten kurz inne, sammeln unsere ganze Kraft, atmen tief ein und springen dann. Schon sind wir am anderen Ufer. Wir haben uns getraut! Wer hätte das geglaubt! Während wir so weiterlaufen, fühlen wir in unseren Füßen eine Veränderung.
Sie beginnen in dunklen Nächten ihren Weg von selbst zu finden. Wir können es nicht glauben. Sind das unsere Füße? Von nun an sehen unsere Augen alles, hören unsere Ohren jedes Geräusch. Nach unserem Körper beginnt sich unser Herz zu verändern. Auch unsere Sehnsüchte, unsere Träume verändern sich. Wir sehen jetzt eigene Träume. Wir können Körper und Seele wirklich fühlen. Jetzt sind wir wir selbst! Unsere Seele hat ihre Schale verlassen. Unser Körper hat sich von seinen Ketten gelöst. Unsere Träume gehören uns. Und der Weg, über den wir laufen, ist unserer. Er wird uns an neue Horizonte führen. Während wir voller Aufregung über die Wege der Berge laufen, erblicken wir Horizonte, die wir auf den Straßen zwischen Gebäuden aus Beton niemals gesehen haben, niemals hätten sehen können. Das ist der Augenblick, an dem wir realisieren, dass es sich beim Horizont nicht um eine Linie in der Ferne handelt.
Je höher wir steigen, umso mehr erkennen wir, dass der Horizont nie derselbe ist und stets darauf wartet, entdeckt zu werden. Jeder Berg, den wir besteigen, bietet uns einen anderen Horizont. In den Bergen ist jeder Sonnenuntergang einzigartig. Kein Tag ähnelt dem anderen und endet wie kein anderer. Hier wiederholt sich nichts. Denn wir haben hierentdeckt, dass sich hinter jeder bestiegenen Höhe ein anderer Horizont befindet.
Für uns Kurden ist das Laufen, das Bewegen etwas Neues, das wir erst erlernen. Wir erlernen, Distanzen aufzubauen und Schritte voran zu machen. Zum ersten Mal versuchen wir neue Wege zu öffnen und uns auf unserem eigenen Weg voran zu bewegen. Nachdem wir Tausende von Jahren durch die Straßen der Zivilisation gelaufen sind, verlassen wir zum ersten Mal ihre Labyrinthe. Zum ersten Mal retten wir uns aus unseren Labyrinthen und blicken zu unserem eigenen Horizont. Diesen unseren eigenen Weg, unsere Haltung und unseren Blick auf das Leben geben wir nach all dem, was wir erlebt haben, nicht mehr her...