Das Zilan-Festival ist die größte Veranstaltung der kurdischen Frauenbefreiungsbewegung in Deutschland und findet in diesem Jahr zum 16. Mal statt. Organisiert wird das Festival vom Verband von Frauen aus Kurdistan in Deutschland (YJK-E). Nach mehrjähriger Pandemie-Pause laden die Veranstalterinnen unter dem Motto „Wehr dich! Organisiere dich! Lebe deine Freiheit!“ zum 18. Juni nach Frankfurt a.M. ein.
Auf dem Programm stehen Musikbeiträge in den verschiedenen kurdischen Dialekten und Tanzvorführungen. In einem Zelt werden kurdische Kleider vorgeführt, für Kinder ist ein gesondertes Programm vorgesehen. An Ständen wird über die Inhalte der kurdischen Frauenbewegung informiert werden.
Das erste Zilan-Frauenfestival hat 2004 unter dem Motto „Frauen überschreiten Grenzen“ in Gelsenkirchen stattgefunden. Im Jahr danach widmete die Frauenbewegung das Festival den Internationalistinnen Uta Schneiderbanger (Nûdem) und Ekin Ceren Doğruak (Amara), die am 31. Mai 2005 bei einem Autounfall in Südkurdistan ums Leben gekommen sind. In den folgenden Jahren standen zentrale Themen der Frauenbewegung im Mittelpunkt, so etwa der Kampf gegen den herrschenden Ehrbegriff („Wir sind niemandes Ehre, unsere Ehre ist unsere Freiheit!“) und gegen Feminizid („Frauen sind Leben, töte nicht das Leben!“) im Mittelpunkt. 2013 erklärten Tausende Frauen ihre Entschlossenheit, den Kampf der vom türkischen Geheimdienst in Paris ermordeten Revolutionärinnen Sakine Cansız (Sara), Leyla Şaylemez (Ronahî) und Fidan Doğan (Rojbîn) fortzusetzen. Weitere Festivals wurden den kämpfenden Frauen in Kobanê und Şengal gewidmet. Nach der türkischen Invasion in Efrîn lautete 2018 das Motto: „Efrîn verteidigen bedeutet die Frauenrevolution zu verteidigen“. Das letzte Festival fand im Juni 2019 unter dem Motto „Frauenwiderstand befreit“ statt.
Aus vielen Städten in Deutschland wird eine gemeinsame Busfahrt zum Festival organisiert. Das Frauenfestival ist offen für alle Geschlechter und Identitäten.