Unsere Korrespondentinnen Laleş Rênas und Amargî Arhat Ba haben in den südkurdischen Medya-Verteidigungsgebieten mit Kämpferinnen der Frauenguerilla YJA-Star über die Bedeutung von Frauenselbstverteidigung gesprochen. Die Kämpferinnen betonten, dass Selbstverteidigung nicht nur aus dem bewaffneten Kampf, sondern vor allem auch aus der Frauenselbstbildung und Selbsterkenntnis besteht.
„Mit der PKK traten die Frauen in der Gesellschaft in den Vordergrund“
„Vor der PKK wurde nicht viel darüber diskutiert, wie sich die Frau in der Gesellschaft schützen könnte. Aber mit der PKK und schließlich der Revolution von Rojava kam die Frauenselbstverteidigung viel mehr auf die Tagesordnung und erreichte ein hohes Niveau”, erklärt die Guerillakämpferin Ararat Malazgirt. „Die Mütter und jungen Frauen haben sich bewaffnet und bilden die Vorhut der Gesellschaft. Sie verteidigen sich selbst und alle anderen. Diese Entwicklungen fußen im Paradigma der Frauenbefreiung, das die PKK in den Vordergrund gestellt hat. Sie haben Mut und Kraft durch die Philosophie unseres Vordenkers Abdullah Öcalan gewonnen. Etwas mit den Frauen in den Bergen zu organisieren, ist etwas ganz Besonderes. Hier machst du alles selber und verteidigst dich selbst mit der Waffe. Es ist sehr wertvoll, hier als Guerillakämpferinnen der YJA-Star und den HPG das Volk gegenüber dem Feind zu verteidigen, die Frauen und die Kinder zu schützen und die Werte für eine freie Zukunft hier in den Bergen zu bewahren. Um das zu tun, ist ein starker Wille notwendig, aber die Kämpferinnen der YJA-Star verfügen über einen starken Willen.“
„Heldinnenmut der Frauen von Kobanê ist Inspiration für alle“
Die Kämpferin Sarya Çiya sagt: „Es gehört zur Haltung der Selbstverteidigung, hier als Frau alles selbst zu tun, Stellungen zu errichten, für Sicherheit zu sorgen, sich gegen die Natur zu schützen und sich mit ihr zu vereinen. In vielen Gebieten und auf vielen Gipfeln befinden sich nur Frauen, die Verteidigung dort ist in den Händen unserer Freundinnen. Das selbstständige Leben einer Frau wird in der Gesellschaft als nicht angemessen betrachtet. Das ist Ausdruck des Patriarchats in der Gesellschaft. Aber die Frauen in Rojava, insbesondere im Krieg um Kobanê, haben ihre Stimme auf der ganzen Welt erschallen lassen. Dieser Mut war eines der einprägsamsten Bilder von Kobanê. Heute breiten sich dieser Widerstand und diese Selbstverteidigungshaltung in Kurdistan und der ganzen Welt aus und sind eine Inspiration für Frauen überall.“