Das zentrale Hauptquartier der Frauenguerilla YJA-Star hat eine Erklärung zur Verschleppung Abdullah Öcalans vor 22 Jahren in die Türkei abgegeben:
„Rêber Apo [Abdullah Öcalan] hat den Kampf des kurdischen Volkes für Demokratie und Freiheit erschaffen. Wir verfluchen seine Verhaftung durch das größte Komplott des 20. Jahrhunderts und seine seit 22 Jahren andauernde Gefangenschaft im Foltersystem auf Imrali. In dem Bewusstsein, dass sich das Komplott gegen die Menschheit, das kurdische Volk und die Frauen gerichtet hat, wiederholen wir unsere Entschlossenheit, den Kampf auszuweiten. Wir gedenken den opferbereiten Gefallenen, die ohne Zögern einen Ring aus Feuer gebildet und ihr Leben bei den ,Ihr könnt unsere Sonne nicht verdunkeln“-Aktionen eingesetzt haben, um allen am Komplott beteiligten Kräften ihre Verbundenheit mit Rêber Apo und ihren Hass auf den Feind zu zeigen.
Das Komplott vom 15. Februar 1999 tritt ins 23. Jahr. Die größte Erwiderung auf das von internationalen Mächten gestützte Komplott hat ohne Zweifel Rêber Apo selbst gegeben, als er gegen alle Formen der Folter auf physischer, gedanklicher und geistiger Ebene Widerstand geleistet hat. Unsere Gefallenen und unser Volk haben mit großem Mut und Opferbereitschaft gekämpft. Die hauptsächlich am Komplott beteiligten USA, die EU-Länder und Israel sind von kurdischen Kollaborateuren unterstützt worden, damit das Komplott wie von ihnen gewünscht fortgesetzt wird. Wie es in unserer Geschichte bereits häufig vorgekommen ist, haben die Kräfte, die den Kampf des kurdischen Volkes nicht aufhalten konnten, auf Kollaboration und Verrat gesetzt. Gewisse kurdische Parteien, die laut eigenem Anspruch angeblich das kurdische Volk repräsentieren, haben eine ausschlaggebende Rolle bei dem Komplott gespielt. Dieselbe Kollaborationslinie will jetzt der gemäß der Direktiven und der Unterstützung hegemonialer Mächte handelnde türkische Staat für seine genozidale Politik gegen das kurdische Volk einsetzen.
Obwohl es sich bei den aktuellen Angriffen der faschistischen türkischen Kriegsregierung auf die Medya-Verteidigungsgebiete um eine offene Besatzungsoperation in Südkurdistan handelt, reagieren die südkurdischen Kräfte nicht dagegen und legitimieren sie sogar. Dass 22 Jahre nach der Verhaftung von Rêber Apo eine Invasion in Gare stattfindet, bedeutet ein Beharren der hegemonialen Kräfte und des türkischen Staates auf dem kurdischen Genozid. Das internationale Komplott ist damit aktualisiert worden. Rêber Apo steht für die Hoffnung der Völker auf Freiheit. Der Umgang mit ihm entspricht der Herangehensweise an die Menschen, die für Freiheit und Demokratie kämpfen. Dieser Kampf wird vom kurdischen Volk und seiner Befreiungsbewegung angeführt.
Der türkische Staat ist zu einem Genozid am kurdischen Volk entschlossen. Insbesondere seit 2015 ist die Isolation von Rêber Apo verschärft worden. Parallel dazu ist das faschistoide Vorgehen gegen das kurdische Volk, die Befreiungsbewegung Kurdistans und den von Frauen angeführten Widerstand der Völker auf die höchste Ebene getrieben worden. In diesem Kampf haben die Kämpfer und Kämpferinnen der HPG und YJA-Star als Fedai-Militante von Rêber Apo einen legendären Widerstand geleistet. Die Guerilla ist von Nordkurdistan bis in die Medya-Verteidigungsgebiete aktiv und beweist damit ein weiteres Mal ihre Unbesiegbarkeit. Der von der YJA-Star angeführte Kampf in Heftanîn hat ein Echo in der weltweiten Öffentlichkeit hervorgerufen und dem Eifer der türkischen Besatzerarmee und ihrer Kollaborateure einen Riegel vorgeschoben.
Die von der KCK initiierte Offensive ,Schluss mit Isolation, Besatzung, Faschismus! Zeit für Freiheit!“ wird durch den Kampf der opferbereiten Apocu-Guerilla in den Bergen, in allen vier Teilen Kurdistans und weltweit durch den von Frauen angeführten Kampf der Völker täglich größer. Die Zeit ist reif für die Freiheit von Rêber Apo und allen Völkern. Dieser Auffassung schließen sich immer mehr Menschen an. Der Widerstand in den Gefängnissen seit dem 27. November zeigt Freund und Feind ein weiteres Mal, dass ein Leben ohne Rêber Apo unter keinen Umständen akzeptiert wird.
Wir haben den Widerstand und den opferbereiten Kampf von Rêber Apo gelernt. Sein unaufhörlicher Kampf hat allen nach Freiheit strebenden Völker Kraft und Hoffnung gegeben, und das tut er auch heute noch. Wir sind dazu entschlossen, diesen Kampf anzuführen, damit Rêber Apo gerecht zu werden und ihn mit einem Sieg abzuschließen. Wir werden die am Komplott beteiligten Mächte und die Unterstützung leistenden Kollaborateure und Verräter zur Rechenschaft ziehen. Auf den Spuren von Zîlan, Sema, Doğa, Zinar, Sara, Delal, Êgid, Yilmaz und Zin werden wir eine Zeit kommen lassen, in der wir uns in einem freien Leben mit Rêber Apo treffen. Die Zeit ist reif, mit Rêber Apo in einem befreiten Kurdistan zu leben.“