Vorbereitungen auf Zilan-Frauenfestival laufen auf Hochtouren

Die Vorbereitungen auf das Zilan-Frauenfestival am 18. Juni in Frankfurt laufen auf Hochtouren. Die Veranstalterinnen laden alle Interessierten zur Teilnahme ein, auch Kinder sind ausdrücklich erwünscht.

In Frankfurt a.M. findet am 18. Juni das Zilan-Frauenfestival unter dem Motto „Wehr dich! Organisiere dich! Lebe deine Freiheit!“ statt. Das Festival ist die größte Veranstaltung der kurdischen Frauenbewegung in Deutschland und wird bereits zum 16. Mal durchgeführt. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, die Veranstalterinnen sind zu einer Besprechung in Darmstadt zusammengetroffen.

Das Veranstaltungskomitee geht nach mehrjähriger Corona-Pause von einem großen Interesse an dem Festival aus, dementsprechend seien die Vorbereitungen. Auf dem Programm stehen Musikbeiträge in den verschiedenen kurdischen Dialekten und Tanzvorführungen. In einem Zelt werden kurdische Kleider vorgeführt, für Kinder ist ein gesondertes Programm vorgesehen. An Ständen wird über die Inhalte der kurdischen Frauenbewegung informiert werden. Zudem sind weitere Frauenorganisationen eingeladen, die ihre eigenen Inhalte mitbringen werden.

Alle Kurdinnen sind dazu eingeladen, in der Kleidung ihrer Herkunftsregionen am Festival teilzunehmen. Ausdrücklich erwünscht ist auch die Teilnahme von Kindern. Aus vielen Städten in Deutschland wird eine gemeinsame Busfahrt zum Festival organisiert. Das Frauenfestival ist offen für alle Geschlechter und Identitäten.

Zilan-Frauenfestival: Kurdische Tradition seit 2004

Das erste Zilan-Frauenfestival hat 2004 unter dem Motto „Frauen überschreiten Grenzen“ in Gelsenkirchen stattgefunden. Im Jahr danach widmete die Frauenbewegung das Festival den Internationalistinnen Uta Schneiderbanger (Nûdem) und Ekin Ceren Doğruak (Amara), die am 31. Mai 2005 bei einem Autounfall in Südkurdistan ums Leben gekommen sind. In den folgenden Jahren standen zentrale Themen der Frauenbewegung im Mittelpunkt, so etwa der Kampf gegen den herrschenden Ehrbegriff („Wir sind niemandes Ehre, unsere Ehre ist unsere Freiheit!“) und gegen Feminizid („Frauen sind Leben, töte nicht das Leben!“) im Mittelpunkt. 2013 erklärten Tausende Frauen ihre Entschlossenheit, den Kampf der vom türkischen Geheimdienst in Paris ermordeten Revolutionärinnen Sakine Cansız (Sara), Leyla Şaylemez (Ronahî) und Fidan Doğan (Rojbîn) fortzusetzen. Weitere Festivals wurden den kämpfenden Frauen in Kobanê und Şengal gewidmet. Nach der türkischen Invasion in Efrîn lautete 2018 das Motto: „Efrîn verteidigen bedeutet die Frauenrevolution zu verteidigen“. Das letzte Festival fand im Juni 2019 unter dem Motto „Frauenwiderstand befreit“ statt.