Versuchter Femizid in Bursa

Eine 27-jährige Frau ist im westtürkischen Bursa durch mehrere Messerstiche lebensgefährlich verletzt worden. Wegen der Tat wurde ihr 37-jähriger Ehemann festgenommen. Für viele Frauen in der Türkei ist das eigene Zuhause der gefährlichste Ort.

Die 27 Jahre alte Melek D. ist in Bursa im Westen der Türkei durch mehrere Messerstiche lebensgefährlich verletzt worden. Wegen der Tat wurde ihr Ehemann Orhan D. (37) festgenommen, erklärte die Polizei am Sonntag.

Laut den Ermittlungsbehörden hatte sich der versuchte Femizid in der vergangenen Nacht in der gemeinsamen Wohnung des Paares im Bezirk Yıldırım ereignet. Anwohnende hörten die Hilferufe der zweifachen Mutter und verständigten Polizei und Notruf. Melek D. wurde zunächst von einem Notarzt behandelt und danach mit einem Rettungswagen in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht, ihre Nachbarinnen begleiteten sie. Orhan D. wurde von Einsatzkräften festgenommen, bevor er flüchten konnte.

Das eigene Zuhause ist für viele Frauen in der Türkei, aber auch in Nordkurdistan, noch immer der gefährlichste Ort. Das geht auch aus dem jüngsten Bericht der Plattform gegen Frauenmorde (Kadın Cinayetlerini Durduracağız Platformu, KCDP) hervor. Die Organisation hat im August 27 Morde an Frauen durch Ehemänner, Partner oder nahestehende männliche Verwandte registriert. Fünfzehn dieser Femizide ereigneten sich in den eigenen vier Wänden der Opfer.