Todesdrohungen im Frauengefängnis Bakirköy
Im Vorfeld von Newroz verschärft der türkische Staat die Repression gegen Oppositionelle. Das bekommen auch die politischen Gefangenen im Frauengefängnis Bakirköy in Istanbul zu spüren.
Im Vorfeld von Newroz verschärft der türkische Staat die Repression gegen Oppositionelle. Das bekommen auch die politischen Gefangenen im Frauengefängnis Bakirköy in Istanbul zu spüren.
Politische Gefangene in der Frauenvollzugsanstalt Bakirköy in Istanbul sind bei einer Zellenrazzia vom Wachpersonal mit dem Tod bedroht worden. Das teilte Esma Başkale am Freitag telefonisch ihrer Familie mit. Nach Angaben ihrer Schwester Melek Başkale ist jeden Freitag ein Telefongespräch möglich. Am Vortag habe Esma von einer überfallartigen Durchsuchung ihres Zellentrakts berichtet. Über 15 Angestellte seien in den Trakt eingedrungen und hätten dabei angekündigt, den Gefangenen künftig keinen Tag Ruhe zu gönnen.
„Das Wachpersonal hat die Gefangenen mit dem Tod bedroht, ist mit Schuhen auf die Tische gesprungen und hat alle Gegenstände durcheinander gebracht. Meine Schwester sagt, dass aus diesen überfallartigen Durchsuchungen inzwischen regelrechte Operationen geworden sind und sie das nicht akzeptieren. Die Wachleute sollen physisch interveniert und sogar Bücher zerrissen haben“, berichtet Melek Başkale nach dem Telefonat mit ihrer Schwester.
Melek Başkale sagt, dass sich im Vorfeld von Newroz auch die Repression im Gefängnis verschärft: „Daher sind die Gefangenen unweigerlich in Verteidigungsposition getreten. Sie sagen, dass sie sich auf jeden Fall gegen die Repression wehren werden. Meine Schwester erzählt, dass aus geringstem Anlass Ermittlungen eingeleitet und Disziplinarstrafen gegen sie verhängt werden. Sie haben sich bei der Vollzugsleitung beschwert, aber keine Antwort bekommen.“
Melek Başkale ruft die Öffentlichkeit zur Aufmerksamkeit auf.