Verteidigung der Frauenrevolution
Am 9. Januar 2013 wurden Sakine Cansız, Fidan Doğan und Leyla Şaylemez von einem Auftragsmörder des türkischen Geheimdienstes MIT im kurdischen Informationsbüro in Paris erschossen. Zehn Jahre später, am 23. Dezember 2022, starben Emine Kara, Mir Perwer und Abdurrahman Kızıl bei einem bewaffneten Anschlag auf das Ahmet-Kaya-Kulturzentrum in Paris. Die TJK-E erklärt dazu:
„Am zwölften Jahrestag des ersten Pariser Massakers gedenken wir voller Respekt und Dankbarkeit Sakine Cansız, Fidan Doğan und Leyla Şaylemez – drei Frauen, die uns gezeigt haben, wie Widerstand gegen Unterdrückung und Patriarchat aussieht. Ebenso erinnern wir an Emine Kara, Mir Perwer und Abdurrahman Kızıl, die vor zwei Jahren Opfer eines weiteren Angriffs in Paris wurden. Ihre Namen stehen für Hoffnung, für Freiheit, für den unermüdlichen Kampf gegen das Unrecht. Doch ihr Tod ist kein Zufall. Es sind gezielte Angriffe, durchgeführt von einem System, das sich von der Kraft und dem Mut der Frauen bedroht fühlt. Der sogenannte Dritte Weltkrieg, den wir heute erleben, ist mehr als nur ein militärischer Konflikt. Es ist ein Krieg gegen Frauen, gegen das Leben, gegen alles, was gerecht, frei und menschlich ist.
Warum wurden sie ermordet?
Sakine Cansız hat mit ihrem kompromisslosen Widerstand gegen das Patriarchat eine Inspiration geschaffen, die über alle Grenzen hinausgeht. Fidan Doğan zeigte durch ihre Diplomatie, dass unser Kampf universell ist. Leyla Şaylemez repräsentierte den Mut junger Frauen, die sich nicht den Fängen des Systems beugen. Und Emine Kara war ein Leuchtfeuer, das Frauen und Völker weltweit inspirierte. Warum wurden sie ermordet? Weil sie eine Vision hatten: eine Welt, in der Frauen frei sind. Eine Welt, in der Jin-Jiyan-Azadî nicht nur ein Slogan, sondern Realität ist. Dieses Ideal, diese Hoffnung, ist es, was das patriarchale und koloniale System in Angst versetzt.
Seit dem ersten Massaker 2013 in Paris führen wir den Kampf um Gerechtigkeit. Die Beweise sind klar: Der türkische Geheimdienst MIT plante diese Angriffe, und Frankreichs Geheimhaltungspolitik schützt die Täter. Doch unser Kampf wird nicht enden, bis Gerechtigkeit hergestellt ist.
Was bedeutet Gerechtigkeit für Paris?
Rechenschaft für Paris zu fordern heißt, Rojava zu verteidigen. Es heißt, den Versuchen, die Frauenrevolution zu ersticken, eine klare Absage zu erteilen. Es heißt, sich den Kräften entgegenzustellen, die den Nahen Osten in Dunkelheit stürzen wollen. Wir lassen uns nicht brechen. Kein Attentat, keine Bomben, keine Chemiewaffen werden uns stoppen. Wir bleiben dem Weg unserer Gefallenen treu. Im Licht ihrer Visionen werden wir das 21. Jahrhundert zum Jahrhundert der Frauen machen.
Versprechen und Aufruf
Unser Versprechen: Wir werden die Frauenrevolution stärken, wir werden Rojava verteidigen, denn das ist der Ort, wo die Frauen die Frauenrevolution führen. Wir werden dafür sorgen, dass die Opfer von Feminiziden wie in Paris, Kurdistan, Sudan, Afghanistan und Palästina nie vergessen werden. Unser Aufruf an alle, die an Gerechtigkeit, Freiheit und die Werte der Frauenrevolution glauben: Schließt euch unserem Kampf an! Kommt zu den Gedenkveranstaltungen, erhebt eure Stimme bei den Protesten und zeigt der Welt, dass wir nicht schweigen werden. Wir sind hier, wir kämpfen, und wir werden gewinnen – für Sakine, Fidan, Leyla, Emine und all unsere Gefallenen. Für eine freie Zukunft. Für Jin-Jiyan-Azadî!“
Gedenken und Proteste angekündigt
Wie die TJK-E mitteilt, sind diverse Aktivitäten geplant. Am 23. Dezember wird um 11.37 Uhr, dem Zeitpunkt des zweiten Pariser Massakers, vor dem Ahmet-Kaya-Kulturzentrum an den Anschlag erinnert werden. Am Abend findet eine Gedenkveranstaltung statt.
Am 9. Januar 2025 sind Proteste vor französischen Konsulaten in Europa angekündigt. In Paris wird es um 11 Uhr eine Gedenkdemonstration vom Ahmet-Kaya-Kulturzentrum zum kurdischen Informationsbüro und abends eine Informationsveranstaltung geben.
Eine europaweite Demonstration wird am 11. Januar in Paris stattfinden. Auftakt ist um 10 Uhr am Gare du Nord.