Sechzehnjährige in Mêrdîn vergewaltigt
Nach der Vergewaltigung einer Sechzehnjährigen in Mêrdîn hat die Frauenplattform Şahmaran auf den Anstieg von Gewalt gegen Frauen aufmerksam gemacht und eine konsequente Bestrafung der Täter gefordert.
Nach der Vergewaltigung einer Sechzehnjährigen in Mêrdîn hat die Frauenplattform Şahmaran auf den Anstieg von Gewalt gegen Frauen aufmerksam gemacht und eine konsequente Bestrafung der Täter gefordert.
Im Kreis Artuklu in Mêrdîn (tr. Mardin) ist eine Sechzehnjährige vergewaltigt worden. Das aus Syrien stammende Mädchen wurde vor zwei Tagen in verletztem Zustand an einer Straße gefunden und gab im Krankenhaus an, vergewaltigt und mit dem Tod bedroht worden zu sein. Als der Vorfall öffentlich bekannt wurde, wurde auf Antrag der Generalstaatsanwaltschaft Mardin eine Nachrichtensperre erlassen. Zur Begründung hieß es, dass die Beweismittelsicherung noch laufe und die öffentliche Ordnung nicht gestört werden solle. Inzwischen ist der Täter İbrahim Atuğ anhand von Fotos identifiziert und verhaftet worden.
Die Frauenplattform Şahmaran hat am Freitag in Mêrdîn auf den Anstieg von Gewalt gegen Frauen aufmerksam gemacht und eine konsequente Bestrafung der Täter gefordert. Die Bündnissprecherin Sultan Ayyıldız sagte, die ansteigende Gewalt stehe im Zusammenhang mit der Regierungspolitik: „Wir Frauen sind zu Hause, auf der Straße, bei der Arbeit, in Schulen und in den sozialen Medien männlicher Gewalt ausgesetzt, weil es in der patriarchalen Denkweise zulässig ist. Bestehende Gesetze zum Schutz von Frauen und Mädchen werden nicht angewandt, die Istanbul-Konvention ist in einem Federstrich annulliert worden. Vergewaltiger werden amnestiert und im Bildungssystem werden frauenfeindliche Ansichten gelehrt. Diese Politik macht Mädchen schutzlos. Gewalt gegen Frauen ist politisch und wird systematisch gefördert. Als Frauen wehren wir uns dagegen, wir kämpfen gegen diese Politik.“
In Kurdistan werde ein spezielle Form der Kriegsführung angewandt, die sich vor allem gegen Frauen und junge Menschen richte, erklärte Sultan Ayyıldız weiter: „Es ist ganz offensichtlich, dass Drogenkonsum, sexualisierte Gewalt und der moralische Verfall in der Gesellschaft gezielt gefördert werden. Als Frauenplattform Şahmaran werden wir verhindern, dass Gewalttaten vertuscht und legitimiert werden. Wir kämpfen in organisierter Form gegen die Politik der Straflosigkeit und der speziellen Kriegsführung. Die Solidarität von Frauen wird Licht in die systematisch etablierte Finsternis bringen. Jin Jiyan Azadî!“