Schweigemarsch für Rojin Kabaiş in Amed
Bürgermeisterinnen, Politikerinnen, Aktivistinnen und Rechtsanwältinnen haben mit einem Schweigemarsch der tot aufgefundenen Studentin Rojin Kabaiş gedacht und ihre trauernde Familie in Amed besucht.
Bürgermeisterinnen, Politikerinnen, Aktivistinnen und Rechtsanwältinnen haben mit einem Schweigemarsch der tot aufgefundenen Studentin Rojin Kabaiş gedacht und ihre trauernde Familie in Amed besucht.
Frauen haben mit einem Schweigemarsch Rojin Kabaiş gedacht und ihrer Familie in Amed (tr. Diyarbakir) einen Beileidsbesuch abgestattet. Die junge Studentin war vor knapp drei Wochen verschwunden, nachdem sie ihr Wohnheim auf dem Campus in Wan verlassen hatte. Ihre Leiche wurde gestern am Ufer des Wan-Sees gefunden. Das Verfahren zum Tod der 21-jährigen Kurdin ist offenbar unter Geheimhaltung gestellt worden. Ihre Familie hält einen Suizid für ausgeschlossen und fordert transparente Ermittlungen. Rojin Kabaiş studierte Pädagogik im ersten Semester und war erst zwei Tage vor ihrem Verschwinden für ihr Studium aus Amed nach Wan gekommen. Ihre Leiche wurde nach einer Obduktion freigegeben und heute im Bezirk Rêzan (Bağlar) in Amed beerdigt.
An dem Schweigemarsch in Amed nahmen Bürgermeisterinnen, Politikerinnen, Aktivistinnen und Rechtsanwältinnen teil, darunter auch die Ko-Bürgermeisterin von Wan, Neslihan Şedal, und die nach jahrelanger Haft freigelassene Politikerin Gültan Kışanak. Die Frauen trugen ein Transparent mit der Aufschrift „Femizide sind politisch und ideologisch“ und Bilder von Rojin Kabaiş.
Vor dem Trauerhaus in Rêzan erklärte Berfin Polat als Sprecherin des Frauenvereins Rosa: „Wir sind heute für Rojin und alle ermordeten, verschwundenen und unter ungeklärten Umständen tot aufgefundenen Frauen hier. Uns werden mit vermeintlichen Reformen unsere erkämpften Rechte genommen. Die Politik der Straffreiheit ist eine Einladung zu Gewalttaten. Dagegen müssen wir kämpfen, wir haben keine andere Wahl.“
Neslihan Şedal, Ko-Bürgermeisterin von Wan, sprach der Familie Kabaiş ihr Mitgefühl aus und sagte: „Frauen werden jeden Tag zum Angriffsziel gemacht und ermordet. Es werden Entscheidungen über unser Leben getroffen, und wenn wir widersprechen, werden wir getötet, isoliert und eingesperrt. Tausende Frauen sind heute in Gedanken hier bei Rojbins Familie. Wir werden sowohl Narins als auch Rojins Mörder finden, das versprechen wir.“