Mordfall Narin: Parlament lehnt Untersuchungsausschuss ab
Im türkischen Parlament ist ein Antrag der DEM-Partei für einen Untersuchungsausschuss zum Mord an der achtjährigen Narin Güran mit den Stimmen von AKP und MHP abgelehnt worden.
Im türkischen Parlament ist ein Antrag der DEM-Partei für einen Untersuchungsausschuss zum Mord an der achtjährigen Narin Güran mit den Stimmen von AKP und MHP abgelehnt worden.
Das türkische Parlament hat einen Antrag der DEM-Partei für einen Untersuchungsausschuss zum Mord an der achtjährigen Narin Güran am Mittwoch abgelehnt. Im Parlament hat die islamistische Regierungspartei AKP mit der ultranationalistischen MHP eine Mehrheit.
Der Fall erschütterte das ganze Land: Die achtjährige Narin verschwand am 21. August in Çûlî (tr. Tavşantepe), einem 550-Seelendorf in der kurdischen Provinz Amed (Diyarbakır). 19 Tage später wurde ihre Leiche wenige hundert Meter fußläufig entfernt von ihrem Zuhause in einem Sack in einem kleinen Fluss entdeckt. Die Obduktionsergebnisse des forensischen Instituts Istanbul ergaben, dass Narin bereits am Tag ihres Verschwindens erstickt wurde. Demnach starb das Mädchen durch die gewaltsame Blockierung ihrer Atemwege – sowohl durch Druck auf ihren Hals als auch durch Verschließen von Mund und Nase. Ob Narin auch Opfer sexueller Gewalt wurde, konnte aufgrund des schlechten Zustands ihres Körpers nicht eindeutig geklärt werden.
Anwaltskammer Amed als Nebenkläger zugelassen
Trotz laufender Ermittlungen bleibt die Identität des Täters weiter unklar, obwohl zwölf Verdächtige, darunter auch Narins Mutter und ihr Bruder, nach wie vor in Untersuchungshaft sitzen. Bislang hat lediglich ein Freund von Narins Onkel zugegeben, die Leiche im Flussbett verscharrt zu haben. Derweil ist ein Antrag der Anwaltskammer Diyarbakır, als Nebenklägerin in das Verfahren eingebunden zu werden, von einem örtlichen Strafgericht zugelassen worden. Das teilte Anwaltskammerpräsident Nahit Eren gestern in Amed mit. Wann mit einer Anklage zu rechnen ist, sei derzeit noch unklar.