Amed: Razzia beim Frauenverein Rosa

Nach den Hausdurchsuchungen und Festnahmen von Mitgliedern des Frauenvereins Rosa hat die Polizei auch die Vereinsräumlichkeiten durchsucht und sämtliche Dokumente beschlagnahmt.

Nach den Hausdurchsuchungen und Festnahmen von Aktivistinnen des Frauenvereins Rosa in der nordkurdischen Metropole Amed (türk. Diyarbakir) durchsuchte die Polizei auch die Vereinsräumlichkeiten und beschlagnahmte sämtliche Dokumente. Eine Begründung liegt nach Angaben des Vereinsvorstands nicht vor. Der Verein ruft zur Solidarität auf. 

„In einer Atmosphäre, in der Frauen systematischer Gewalt ausgesetzt sind, haben wir seit der Gründung unseres Vereins tagtäglich ohne Pause gegen die Übergriffe gekämpft. Den heutigen, illegalen Angriff auf unseren Verein werden wir nicht akzeptieren. Wir werden uns niemals der Unterdrückung von Frauen durch das patriarchale System beugen. Wir werden unseren Kampf verstärken und unsere Errungenschaften schützen. Wir rufen alle Fraueneinrichtungen zur Solidarität auf. Unsere festgenommenen Freundinnen müssen sofort entlassen werden“, heißt es in einer Stellungnahme des Frauenvereins. Rosa ist international bekannt für Projekte gegen Gewalt an Frauen und Kindern.

Im Zuge der Repressionswelle, die sich hauptsächlich gegen die kurdische Frauenbewegung, aber auch gegen Politiker*innen der HDP und DBP richtet, wurden nach bisherigem Kenntnisstand Narin Gezgör, Ayla Akat Ata, Adalet Kaya, Fatma Gültekin, Gülcihan Şimşek, Zelal Bilgin, Nazile Tursun, Özlem Gündüz, Remziye Sızıcı, Fatma Gültekin, Şirin Zeren, Sevim Coşku sowie Mehmet Arslan, Mehmet Ali Altınkayak und Celal Yoldaş festgenommen.