In der Schweiz finden seit Tagen Protestaktionen gegen die türkische Invasion in Südkurdistan statt. Der kurdische Frauenverband YJK-S hat heute vor dem UN-Sitz in Genf den Einsatz von chemischen Kampfmitteln durch die türkische Armee angeprangert und die internationale Staatengemeinschaft zum Handeln aufgefordert.
„Der türkische Staat setzt seit dem 17. April zusammen mit der PDK-Führung vor den Augen der Weltöffentlichkeit ein Vernichtungskonzept um. Verantwortung für dieses Massaker tragen die Vereinten Nationen und die Staaten Europas. Wir fordern, dass die Partnerschaft mit der Türkei sofort beendet wird. Die Staaten und Institutionen, die sich als Verteidiger der Menschenrechte betrachten, stimmen dem Massaker am kurdischen Volk zu. Sie finanzieren es, sie unterstützen es durch Waffenlieferungen“, sagte die Aktivistin Fidan Güler vom Frauenverband YJK-S.
Zozan Serhat erklärte im Namen der Kurdischen Frauenbewegung in Europa (TJK-E): „Die ganze Welt hält ihre Augen, Ohren und Münder verschlossen. In Kurdistan findet ein unmenschlicher Angriff auf das Leben, die Menschen, den Boden, die Luft zum Atmen, die Natur, die Tiere statt. Der türkische Staat setzt auf die totale Vernichtung des kurdischen Volkes und wir kämpfen gegen die Staaten, die ihn dabei unterstützen. Als kurdische Frauen starten wir heute ein Sit-In unter dem Motto ,Ji Bo Welat' (Für das Land).“ Der Sitzstreik vor dem UN-Gebäude soll drei Tage lang fortgesetzt werden.