Paris: Libertäre Anarchistinnen spenden für Jinwar

Frauen aus der französischen Organisation Alternative Libertaire mit Sitz in Paris haben zur Unterstützung des Frauendorfs Jinwar in Rojava der kurdischen Frauenbewegung in Frankreich einen Scheck überreicht.

Frauen aus der anarchistischen Organisation Alternative Libertaire (AL) haben dem in Rojava aufgebauten Frauendorf Jinwar aus Solidarität einen Scheck ausgestellt. Der Scheck wurde Hazal Karakuş, einer Aktivistin der kurdischen Frauenbewegung in Frankreich (TJK-F), in den Räumlichkeiten der AL in Paris übergeben.

Hazal Karakuş hielt ein Referat über die Entstehungsgeschichte des Frauendorfs und ging dabei auf die von kurdischen Frauen ins Leben gerufene „Wissenschaft der Frau“ (Jineoloji), das von Abdullah Öcalan vorgelegte Modell des demokratischen Konföderalismus und die aktuelle Situation im Zusammenhang mit dem kurdischen Hungerstreik gegen Isolation ein.

Das Frauendorf Jinwar

Das Projekt Jinwar ist 2016 von Fraueneinrichtungen in Rojava gestartet worden. Zunächst wurde zu Beispielen von Frauendörfern in der Geschichte und Gegenwart recherchiert, anschließend die konkrete Umsetzung geplant und im März 2017 mit dem Bau begonnen. Ende 2018 konnte Jinwar offiziell eröffnet werden. Das Dorf besteht aus 30 Wohnhäusern, einer Schule, einer Akademie, einer Gesundheitsstation, einer Bäckerei und einem Laden. Die Bewohnerinnen haben einen Rat gegründet, über den sie das Dorfleben organisieren.

Alternative Libertaire

Alternative Libertaire ist eine französische anarchistische Organisation, die 1991 gegründet wurde. Sie veröffentlicht eine Monatszeitschrift und beteiligt sich aktiv an verschiedenen sozialen Bewegungen in Frankreich und Belgien. Das Titelbild der Oktober-Ausgabe 2014 ihrer gleichnamigen Monatszeitschrift zeigte eine YPJ-Kämpferin. Die Organisation hat auch ein Buch zur Revolution in Rojava herausgegeben.