Offensive gegen Kinderehen in Nordsyrien

In Nordsyrien ist eine Kampagne gegen Kinderehen gestartet worden. Bei Aktivitäten in Hesekê und Tabqa wurde die Verheiratung im Kindesalter als großes gesellschaftliches Problem bezeichnet.

Frauen haben in Nordsyrien den Kampf gegen Kinderehen aufgenommen. Als erste Schritte der Kampagne gegen die Verheiratung Minderjähriger wurde in Hesekê von der Einheit junger Frauen (Yekîtiya Jinên Ciwan, YJC) eine Presseerklärung abgegeben. In Tabqa wurden Flugblätter verteilt.

Unter der Terrorherrschaft des sogenannten Islamischen Staates (IS) in Städten wie Raqqa, Tabqa und Minbic wurden Kinderehen befürwortet. Auch nach der Befreiung durch die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) setzten viele Familien diese reaktionäre Praxis weiter fort. Vor dem Zentrum der YJC in Hesekê versammelten sich aus diesem Grund junge Frauen und verlasen eine Presseerklärung, in der sie auf die verhängnisvollen Gefahren von Kinderehen hinwiesen und der Verheiratung im Kindesalter den Kampf erklärten. „Als junge Frauen lehnen wir Kinderehen ab“, sagte Dîlber Ahmed im Namen der YJC, „Wenn der Willen von Frauen nicht anerkannt wird, stirbt die Ehe sowieso. Wir verurteilen die Verheiratung im Kindesalter und erklären, dass wir strikt dagegen sind.“

In Tabqa verteilten Mitglieder des Frauenbüros der vor wenigen Monaten gegründeten Zukunftspartei Syriens Flugblätter gegen Kinderehen. Dabei handelte es sich um die allererste Aktivität des neu gegründeten Frauenbüros. Mit der Verteilung von Flugblättern wird bezweckt, ein Bewusstsein für die Problematik in der Bevölkerung zu schaffen.