Leipzig: Feministischer Streik in der ganzen Stadt präsent

Seit dem 5. März findet in Leipzig die vom Feministischen Streikbündnis organisierte Streikwoche statt. Den bisherigen Höhepunkt bildete der gestrige Frauenkampftag. Über die ganze Stadt verteilt haben rund 2.000 FLINTA protestiert.

Seit dem 5. März findet die vom Feministischen Streikbündnis Leipzig organisierte Streikwoche statt, die noch bis zum 11. März geht. Der gestrige internationale Frauentag war bisher der Höhepunkt der diesjährigen Streikwoche, in der das Bündnis aufruft, bezahlte und unbezahlte Arbeit zu bestreiken. Über die ganze Stadt verteilt haben rund 2.000 FLINTA (Frauen, Lesben, Inter, Nicht-Binär und Trans und Agender) gemeinsam gegen die fortwährende Benachteiligung von Menschen aufgrund ihres Geschlechts protestiert. An vier verschiedenen Orten war das Feministische Streikbündis mit anderen Bündnissen in der Stadt präsent: Im Leipziger Osten am Rabet, am Bundesverwaltungsgericht im Zentrum sowie mit „Care Revolution” im Westen an der Karl-Heine-Straße und „fAntifa*” im Süden auf der Wolfgang-Heinze-Straße.

Vernetzung für feministischen Ausweg aus der Krise

„Noch nie hat eine gesellschaftliche Krise wie die Corona-Pandemie so unmissverständlich klar gemacht, wie abhängig wir von der Care-Arbeit wie Arbeiten im Haushalt oder emotionale Fürsorge anderer sind. Doch das bleibt oft unsichtbar”, sagte Kim Rieker, pressesprechende Person vom Feministischen Streikbündnis. „Dafür waren wir mit so vielen FLINTA in der ganzen Stadt präsent. Wir müssen uns hier vor Ort sowie global für einen feministischen Ausweg aus der Krise vernetzen, um eben nicht zu der Ungleichheit und Gewalt zurückzukehren, die vorher Normalität war.”

Streikwoche mit breitem Veranstaltungsprogramm

Unter dem Motto „Die Krise steckt im System - Zusammen gegen Patriarchat und Kapitalismus” liegt der Fokus der Streikwoche 2021 des Feministischen Streikbündnis auf gemeinsamer Weiterbildung, Empowerment und darauf, die Sichtbarkeit verschiedenster Perspektiven zu stärken. Noch bis zum Donnerstag gibt es vor allem online ein breites Veranstaltungsprogramm, wozu vor allem Menschen, die sich als FLINTA identifizieren eingeladen sind, teilzunehmen und an Protesten mitzuwirken.

Übergriffe auf FLINTAs in Leipzig

„In den letzten Monaten mussten wir leider wieder miterleben, wie gefährlich es auf den Leipziger Straßen für FLINTAs sein kann. Jeder einzelne Übergriff war ein Angriff auf uns alle, unter dem Einzelne zu leiden hatten. Die Gewalt, die strukturelle Unterdrückung und Ausbeutung durch den Kapitalismus und das Patriarchat sind immer noch unsere bittere gesellschaftliche Realität, die wir nun endlich überwinden müssen. Besonders an diesem 8. März stehen wir an der Seite von feministischen Kämpfen in der ganzen Welt und fordern eine Gesellschaft, in der Alle für Alle einstehen und niemand benachteiligt wird”, so Rieker vom Streikbündnis.

Streikbündnisse in Deutschland

Bundesweit haben sich seit 2019 Streikbündnisse gebildet, welche zusammen für eine feministische Zukunft kämpfen. Das Streikbündnis in Leipzig ist Teil dieser bundesweiten Vernetzung und steht solidarisch mit allen Feminist*innen weltweit.

Fotos: Feministisches Streikbündnis Leipzig