Feministisches Streikbündnis Leipzig ruft zur Streikwoche auf

Rund um den 8. März ruft das Feministische Streikbündnis Leipzig zu einer Streikwoche auf.

Für die Tage vom 5. bis 11. März kündigt das Feministische Streikbündnis Leipzig eine Streikwoche an und ruft auf, bezahlte und unbezahlte Arbeit niederzulegen. Damit protestiert das Bündnis rund um den internationalen Frauentag am 8. März gegen die fortwährende Benachteiligung von Menschen aufgrund ihres Geschlechts. Dahingegen fordert das breite Bündnis unter anderem gleichen Lohn, ein Recht auf selbstbestimmten Schwangerschaftsabbruch und die Anerkennung struktureller sexualisierter Gewalt an Frauen.

Dazu erklärt Kim Rieker, Pressesprecherin des Feministischen Streikbündnisses: „Streik macht sichtbar, wer und unter welchen Bedingungen normalerweise in unserer Gesellschaft die Arbeit verrichtet. Wenn Frauen und Queers ihre Arbeit niederlegen, kommt alles zum Erliegen. Vor allem Care-Arbeit, wie Arbeiten im Haushalt oder emotionale Fürsorge, bleibt oft unsichtbar. Klar haben viele nicht die Voraussetzungen, diese Arbeiten eine ganze Woche zu bestreiken. Aber eins ist sicher: Gemeinsam erlangen wir deutlich mehr Aufmerksamkeit.”

Vor allem Menschen, die sich als Frauen, Lesben, Inter, Nicht-Binär und Trans (FLINT*) identifizieren, sind eingeladen, an den Protesten mitzuwirken. Es wird sowohl online als auch offline Veranstaltungen geben, damit alle die Möglichkeit haben teilzunehmen, ohne einander zu gefährden. Dabei liegt der Fokus auf gemeinsamer Weiterbildung und Empowerment. Die Sichtbarkeit verschiedenster Perspektiven soll unter dem Motto „Die Krise steckt im System – Zusammen gegen Patriarchat und Kapitalismus" gestärkt werden.

„Die weltweite Pandemie verschärft die vorher schon dagewesenen Hierarchien und strukturelle Unterdrückung durch den Kapitalismus und das Patriarchat. Femizide und geschlechtsspezifische Gewalt sind seit Beginn der Krise noch stärker aufgetreten. Neben der Care-Arbeit im Haushalt sind FLINT*-Personen überproportional in Pflegeberufen vertreten und setzen dabei unter schlechten Arbeitsbedingungen ihre Gesundheit aufs Spiel. Wir müssen uns hier vor Ort sowie global für einen feministischen Ausweg aus der Krise vernetzen, um eben nicht zu der Ungleichheit und Gewalt zurückzukehren, die vorher Normalität war”, ergänzt Kim Rieker.

Bundesweit haben sich seit 2019 Streikbündnisse gebildet, welche zusammen für eine feministische Zukunft kämpfen. Das Streikbündnis in Leipzig ist Teil dieser bundesweiten Vernetzung und steht solidarisch mit allen Feminist*innen weltweit.