KBDH: Antifaschismus heißt Kampf dem Patriarchat und Heterosexismus

Das linke Frauenguerillabündnis KBDH erklärt zum 8. März: „Frauen müssen sich gegen jeden Angriff des Faschismus zusammenschließen und gemeinsam Widerstand gegen die Unterdrückung aller Geschlechteridentitäten organisieren.“

Die Vereinte Revolutionsbewegung der Frauen (KBDH) hat eine Erklärung zum internationalen Frauenkampftag am 8. März veröffentlicht. Die KBDH kritisiert den gesellschaftlichen Sexismus und erklärt: „Das Dreiergespann Kapitalismus, Patriarchat und Heterosexismus wird als Mittel der vollständigen Beherrschung der Frau eingesetzt. Dagegen haben sich die Frauen erhoben. Der Widerspruch von Klasse und Geschlecht ist zu einer strukturellen Krise des Kapitalismus geworden, die das Potential hat, den Kapitalismus und das Patriarchat tiefgreifend zu erschüttern. Vor dem Hintergrund dieser Realität nähern wir uns dem 8. März, einem Tag von aktueller und historischer Bedeutung. Frauen und unterdrückte sexuelle Identitäten erweitern und vertiefen ihren Kampf gegen den Kapitalismus durch die kollektive Linie der Subjektivierung.

Frauen führen einen Befreiungskrieg“

Die Frauenbewegung kämpft in unserer Region gegen das Wesen des Patriarchats und seine Vorhut in unserer Region, den Faschismus der AKP/MHP. Die Frauen führen einen Krieg für Freiheit und Gleichheit. Das Geschlechterbewusstsein hat ein hohes Niveau erreicht. Dies stellt einen sehr wichtigen Erfolg für die Frauenbewegung dar. Aber nicht nur das, unsere Bewegung gewinnt durch die politischen Konflikte, die aufgrund der Ausbeutung des weiblichen Körpers und ihrer Arbeitskraft auf die Tagesordnung gelangen, die Fähigkeit, Angriffe zurückzuschlagen.

Zerstörung, Mord, Besatzung, Verarmung und Vernichtung wird sie nicht retten“

Die faschistische AKP/MHP-Diktatur hat lange schon ihre Fähigkeit eingebüßt, gesellschaftliche Zustimmung zu erzeugen. Das Regime hat keinen Spielraum mehr, weder wirtschaftlich noch politisch. Alles was ihm bleibt, ist eine auf Gewalt beruhende Form der Politik. Zerstörung, Mord, Besatzung, Verarmung und Vernichtung – das ist sein einziger Weg. Aber auch dieser Weg wird die faschistische Diktatur nicht retten. Das Regime konnte die Frauen nicht zum Gehorsam zwingen, es konnte den Widerstand der Boğaziçi-Universität nicht brechen, es konnte die HDP nicht auf Linie zwingen, es konnte die Aktionen der Milizen und Guerilla in den Städten und in den Bergen nicht stoppen und keinen Sieg in Gare verkünden.

Das Regime musste sich von einer Angriffsposition auf eine Verteidigungsposition zurückziehen. Natürlich werden bereits neue Angriffe vorbereitet. Wir haben keinen Zweifel daran, dass die Frauen und die Errungenschaften des Frauenfreiheitskampfs im Visier der Angreifer stehen.

Effektiver antifaschistischer Kampf notwendig“

Der konsequente Kampf gegen den Faschismus muss den Kampf gegen Patriarchat und den Heterosexismus beinhalten. Und auch umgekehrt, der Kampf gegen das Patriarchat wird nicht ohne effektiven antifaschistischen Kampf voranschreiten können.

Die Frauen, die sich gegen Männergewalt mit allen notwendigen Mitteln selbst verteidigen, die jungen Frauen, die gegen sexistische Bildung an den Universitäten kämpfen, die Akademikerinnen, die nicht nachlassen im Kampf um Aufklärung, die Frauen, die in den Fabriken und Werkstätten für ein menschenwürdiges Leben und Arbeitssicherheit streiken, sie alle müssen sich im Widerstand zusammenschließen. Die Frauen auf den Dörfern, die ihr Land und die Natur verteidigen, müssen ihre Kraft mit denen, die im Gefängnis auf einem freien Leben beharren, vereinen und sich so gegenseitig stärken.

Der Widerstand gegen die Annullierung der Istanbul-Konvention und der Widerstand gegen die Angriffe auf das Modell des Ko-Vorsitzes müssen sich ergänzen. Der Kampf gegen sexualisierte Gewalt und Übergriffe muss sich mit dem Kampf gegen die Bombardierung der Berge Kurdistans und dem gegen die Ernennung von Zwangsverwaltern in den Kommunen vereinen. Die Femizide und die Verstümmelung der Körper von gefallenen Guerillakämpferinnen müssen mit der gleichen revolutionären Gewalt beantwortet werden.

Frauen und alle Unterdrückten, vereint euch!“

Wir Frauen müssen uns gemeinsam mit allen unterdrückten Geschlechteridentitäten organisieren und uns zusammen gegen die Angriffe des Faschismus wehren. Der Faschismus richtet sich gegen alle Unterdrückten, wir müssen es schaffen, zur führenden Kraft im antifaschistischen Volkswiderstand zu werden.

Wir sind die Erbinnen von Rojava und Stalingrad“

Wir als KBDH betrachten uns als Erbinnen der Frauen, die in Spanien, Italien, Bulgarien, Jugoslawien, Polen, Stalingrad und Rojava am bewaffneten Kampf gegen den Faschismus teilgenommen haben und wir gratulieren in dem Bewusstsein, im gemeinsamem Kampf der LGBTI+ und aller Unterdrückten an der Front zu stehen, all unseren Schwestern zum 8. März.

Wir stehen im Kampf gegen Patriarchat, Rassismus, Chauvinismus und Kolonialismus auf den Barrikaden, auf den Straßen, in unseren Stellungen in den Bergen und in den Städten. Wir waren, sind und werden sein. Wir werden den Faschismus niederreißen.“