„Lasst uns kämpfen wie Sara und Evîn, unsere Rache ist die Frauenrevolution“

Die KJK ist davon überzeugt, dass die Anschläge auf kurdische Einrichtungen in Paris von Erdoğan in Auftrag gegeben wurden. Die kurdische Frauenbewegung sei nach dem Mord an Sakine Cansız stärker und universeller geworden, erklärte die KJK in Paris.

Die Gemeinschaft der Frauen Kurdistans (Komalên Jinên Kurdistan, KJK) hat auf der Demonstration zum Jahrestag der Ermordung von Sakine Cansız (Sara), Fidan Doğan (Rojbîn), Leyla Şaylemez (Ronahî) durch den türkischen Geheimdienst in Paris zum verstärkten Kampf aufgerufen. „Lasst uns kämpfen wie Sara und Evîn, unsere Rache ist die Frauenrevolution“, hieß es in einer auf dem Platz der Republik in Paris vorgetragenen Erklärung der KJK-Koordination.

„Wir grüßen alle Frauen auf dem Weg in die Freiheit, wir grüßen unser patriotisches Volk und alle Völker mit dem Enthusiasmus unserer Revolution, die mit Sakine begann und mit Evîn über eine Frauenarmee zu einer internationalen Frauenrevolution wurde“, so die Botschaft.

Den Befehl für die Massaker hat Erdoğan gegeben

Die KJK erklärte, dass während der Vorbereitungen zum zehnten Jahrestag des Anschlags vom 9. Januar 2013 ein zweiter bewaffneter Angriff in Paris verübt wurde, bei dem Evîn Goyî, ein führendes Mitglied der kurdischen Frauenbewegung, sowie der Musiker Mîr Perwer und der langjährige Aktivist Abdurrahman Kızıl vor dem Ahmet-Kaya-Kulturzentrum ermordet wurden. Frankreich dürfe die beiden Massaker nicht vertuschen und müsse die politische Verbindungen im In- und Ausland aufklären. Die KJK erklärte sich überzeugt davon, dass beide Anschläge im Auftrag des türkischen Präsidenten Tayyip Erdoğan durchgeführt wurden: „Für uns stehen die Täter und Hintermänner fest. Für beide Massaker hat der faschistische Diktator Erdoğan den Befehl gegeben, die Umsetzung erfolgte durch den MIT und Hakan Fidan.“

Kämpfen wie Sara und Evîn

Die KJK wies darauf hin, dass die kurdische Frauenbewegung nach dem Anschlag von 2013 stärker und bewusster geworden sei und die Parole „Jin Jiyan Azadî“ als grundlegende Devise der Revolutionen des 21. Jahrhunderts gelte. Sakine Cansız (Sara) habe mit ihrem Kampf die Grundlagen für die Frauenbefreiungsbewegung in Kurdistan gelegt. Ihrer Beharrlichkeit sei es zu verdanken, dass Tausende Frauen für ihre Freiheit rebellierten, sich organisierten und eine Frauenarmee gründeten. Evîn Goyî habe in den 34 Jahren ihres revolutionären Kampfes große Werte geschaffen, die im Bewusstsein und in der Organisation von Frauen verankert seien. Mit ihrer Ermordung sei das Ziel verfolgt worden, die Frauenrevolution und die „Jin Jiyan Azadî“-Philosophie zu eliminieren. Gleichzeitig seien die Anschläge darauf ausgerichtet, die kurdische Befreiungsbewegung und die Ziele Abdullah Öcalans zu vernichten.

Unsere Rache wird die Frauenrevolution sein!

„Als ihre Kampfgefährtinnen werden wir die von Sara und Evîn übernommene Fackel für ein freies Leben weitertragen. Wir rufen alle Frauen auf, sich dem Gedenken an diese wertvollen Gefallenen anzunehmen. Wirkliche Verbundenheit bedeutet, ihre Träume und Ziele wahr zu machen“, so die KJK. Dafür sei es notwendig, die Befähigung zur Selbstverteidigung zu organisieren und mit aller Kraft am Aufbau eines freien Lebens auf der Basis von Frauenbefreiung, radikaler Demokratie und sozialer Ökologie zu arbeiten. Der Kampf für die Aufklärung der Pariser Massaker und die Bestrafung der Täter und Hintermänner müsse überall weitergehen. „Es ist an der Zeit, wie Sara und Evîn zu kämpfen. Unsere Rache wird die Frauenrevolution sein!“