Von Kiel bis Kobanê: Erinnern an Sara, Rojbîn und Ronahî

Elf Jahre nach dem MIT-Anschlag auf Sakine Cansız (Sara), Fidan Doğan (Rojbîn) und Leyla Şaylemez (Ronahî) in Paris haben Menschen von Kiel bis Kobanê an die drei Kurdinnen erinnert und Gerechtigkeit eingefordert.

Parallel zu Demonstrationen in Paris und Berlin haben am Samstag an vielen weiteren Orten Demonstrationen und Gedenkveranstaltungen zum Jahrestag der Ermordung von Sakine Cansız (Sara), Fidan Doğan (Rojbîn) und Leyla Şaylemez (Ronahî) stattgefunden. Zugleich wurde erinnert an Emine Kara (Evîn Goyî), Mîr Perwer und Abdurrahman Kızıl, die zehn Jahre später bei einem weiteren Anschlag in Paris ermordet wurden.

Kiel: Erdoğan ist ein Terrorist, Frankreich ist verantwortlich


In Kiel fand eine Demonstration vom Hauptbahnhof zum Alten Markt statt, zu der Jiyana Jin und Defend Kurdistan aufgerufen hatten und die mit einer Gedenkminute für die Toten der Pariser Anschläge vom 9. Januar 2013 und 23. Dezember 2022 eingeleitet wurde. Die Demonstrant:innen bezeichneten den türkischen Präsidenten Erdoğan als Terrorist und wiesen darauf hin, dass Frankreich die Verantwortung für eine vollständige Aufklärung der Massaker in kurdischen Einrichtungen in Paris trägt.

Wien: Nie vergessen und vergeben


Bei einer Demonstration vom österreichischen Parlament zum Schottentor in Wien sagte eine Sprecherin: „Wir werden diese Massaker nicht vergessen, wir werden uns nicht daran gewöhnen und wir werden die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen. Die ganze Welt soll wissen, dass wir Gerechtigkeit fordern.“ Die Demonstrant:innen riefen „Mörder Erdoğan“ und „Sara Rojbîn Ronahî – Jin Jiyan Azadî!“.

Stockholm: Die Gefallenen von Paris sind unvergessen


Auf den Aufruf des Frauenrats Amara fand bei eisigen Temperaturen von zwanzig Grad unter Null eine Gedenkdemonstration für die Toten von Paris in Stockholm statt. Menice Yiğit, Ko-Vorsitzende des kurdischen Verbands NCDK in Skandinavien, sagte in einer Rede: „Wir werden unsere Gefallenen niemals vergessen. Die französische Regierung muss die im Abstand von zwei Jahren in Paris begangenen Massaker aufklären.“

Kopenhagen: Protest vor französischem Konsulat


In Kopenhagen forderten Aktivist:innen vor dem französischen Konsulat die vollständige Aufklärung der Pariser Anschläge und erklärten, dass Erdoğan als Hauptverantwortlicher vor Gericht gestellt und verurteilt werden muss.

Nikosia: Forderungen an Frankreich


Auch in der zyprischen Hauptstadt Nikosia protestierten Aktivist:innen vor dem französischen Konsulat gegen die Verschleppung der Aufklärung der beiden Anschläge in Paris.

Kobanê: Erinnern an Sara, Rojbîn und Ronahî


In Kobanê in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien erinnerte der Rat der Gefallenenfamilien aus der Euphrat-Region an die vom türkischen Geheimdienst ermordeten kurdischen Revolutionärinnen Sakine Cansız (Sara), Fidan Doğan (Rojbîn) und Leyla Şaylemez (Ronahî).