Kongreya Star: Besatzung von Efrîn muss beendet werden

Vor drei Jahren hat die völkerrechtswidrige Invasion der Türkei in Efrîn begonnen. Der Frauendachverband Kongreya Star fordert ein Ende der Besatzung und ruft die internationale Gemeinschaft zum Handeln auf.

Der in Nord- und Ostsyrien organisierte Frauendachverband Kongreya Star fordert drei Jahre nach Beginn der türkischen Invasion in Efrîn ein Ende der Besatzung. In einer aus Anlass des Jahrestages herausgegebenen Erklärung macht der Verband auf den Widerstand der Bevölkerung des nordsyrischen Kantons gegen die zweitgrößte NATO-Armee aufmerksam:

„Dieser Widerstand, der sich von den Grenzdörfern bis ins Stadtzentrum erstreckte, zeichnete sich durch die Standhaftigkeit der Kämpferinnen und Kämpfer aus und dauerte 58 Tage an. Diese Tagen waren geprägt von dem mutigen Kampf von Frauen wie Avesta Xabûr und Barîn Kobanê.

Der türkische Staat konnte Efrîn nur durch den Einsatz schwerer Waffen und zehntausender dschihadistischer Söldner der sogenannten „Freien Syrischen Armee“ und durch das Schweigen der internationalen Gemeinschaft besetzen. An diesem Punkt liefen internationale Interessen zusammen und führten zu vielen Deals und Vereinbarungen, um Teile Syriens unter sich aufzuteilen. Dies alles geschah auf Kosten der syrischen Bevölkerung, die durch die Besatzung zur Flucht gezwungen wurde.“

Stabilität und kulturelle Vielfalt

„Es ist bekannt, dass Efrîn vor der Besatzung eines der stabilsten und sichersten Gebiete in Syrien war. Die Region zeichnete sich durch kulturelle Vielfalt und das friedliche Zusammenleben verschiedener gesellschaftlicher Gruppen aus und war ein Zufluchtsort für Vertriebene aus dem syrischen Landesinneren, die infolge des lang andauernden Krieges nach Efrîn kamen. Darüber hinaus war das gesellschaftliche Projekt der Selbstverwaltung eine der besten Lösungen für den anhaltenden Krieg in Syrien, um alle Formen von Rassismus und religiösem Fundamentalismus zu beseitigen.“

Türkei als Repräsentant des IS

„Der türkische Staat hat mit allen Mitteln und Methoden versucht, das demokratische Projekt in der Region zu schlagen, da es eine Bedrohung für autoritäre und diktatorische Regime darstellt. Der türkische Staat hat mit seiner Invasion und seinen Grausamkeiten sein wahres Gesicht gezeigt. Seitdem der Islamische Staat (IS) von den QSD und seinen Mitgliedsverbänden YPJ und YPG besiegt worden ist, zeigt sich der türkische Staat als würdiger Vertreter des IS, um unsere Revolution zu zerstören.“

Vor den Augen der Weltöffentlichkeit

„Dem türkischen Staat reichte jedoch die Besatzung von Efrîn nicht aus und er setzt seine Angriffe weiter fort, um sein Ziel zu erreichen: Die Zerstörung des Projekts der demokratischen Autonomie. So besetzte er Serêkaniyê (Ras al-Ain) und Girê Spî (Tall Abyad) und führt aktuell seine Angriffe auf Şehba, Ain Issa, Zirgan und Til Temir kontinuierlich fort. All das geschieht vor den Augen der Weltöffentlichkeit sowie jener Institutionen und Gremien, die sich die Menschenrechte auf die Fahnen geschrieben haben und trotzdem weiter schweigen.“

Die Besatzung muss beendet werden

„Wir prangern diese internationalen Organisationen an, die durch ihr Schweigen die Besatzung, den systematischen ethnischen und kulturellen Völkermord, den demografischen Wandel, die Zwangsvertreibung und die täglichen Verbrechen an den Menschen in Efrîn unterstützen und damit die Bedrohung auf die anderen Regionen ausweiten. Wir rufen wir diese Menschenrechtsgremien zum Handeln auf. Sie müssen ihre humanitäre und menschenrechtliche Pflicht erfüllen und sich für ein Ende der Besatzung einsetzen. Sie müssen dafür sorgen, dass die Menschen aus Efrîn in ihre Heimat zurückkehren können und ihnen Sicherheit und Schutz gewährleistet werden.“

Den Kampf der Gefallenen fortsetzen

„Als Frauenbewegung Kongra Star versprechen wir, unseren Widerstand und Kampf bis zur Befreiung von Efrîn, Girê Spî und Serêkaniyê zu verstärken, die Errungenschaften der Frauenrevolution zu schützen und die Sicherheit Rojavas zu verteidigen. Wir werden den Spuren der Gefallenen folgen, ihren Weg fortsetzen und das Projekt der demokratischen Nation weiter auszubauen, um mit allen Bevölkerungsgruppen der Region gemeinschaftlich zu leben.“