Die Befreiungskräfte Efrîns (Hêzên Rizgariya Efrînê, HRE) haben eine Erklärung zum Beginn der türkischen Invasion in dem nordsyrischen Gebiet veröffentlicht.
In der Erklärung heißt es: „Der türkische Staat hat am 20. Januar 2018 mit stillschweigender Einwilligung seiner Partner Efrîn angegriffen. Die Bevölkerung hat sich mit großer Entschlossenheit am Widerstand gegen den mit fortschrittlicher Waffentechnologie ausgeführten Angriff und das brutale Vorgehen des türkischen Besatzerstaats und seiner islamistischen Banden beteiligt und dabei eine wichtige Rolle gespielt. Unser Volk hat einen unvergleichbaren Widerstand geleistet. Aus allen Bevölkerungsgruppen haben sich Menschen an der Verteidigung unseres Territoriums, unserer Ehre und Würde beteiligt und dafür hohe Opfer erbracht.
Seit der Besatzung von Efrîn sind drei Jahre vergangen. Der türkische Staat hat während dieser drei Jahre jede unmenschliche Methode der Unterdrückung genutzt. Seine schmutzigen Pläne zur Zerstörung der Kultur und Geschichte der Region werden weiterhin umgesetzt. Gleichzeitig leisten die Menschen, die in Efrîn geblieben sind, einen ehrenhaften Widerstand gegen das unmenschliche Vorgehen und den Faschismus des türkischen Staates und seiner Banden. Koste es, was es wolle, das Volk von Efrîn gibt sein Wesen, seinen Boden und seine Geschichte nicht auf.
Der türkische Staat und die von ihm kontrollierten Gruppen unternehmen alles, um die noch in Efrîn lebenden Frauen, Männer und Jugendlichen zur Kapitulation zu zwingen und in die Flucht zu treiben. Jeden Tag werden Menschen verschleppt, ihr Eigentum wird beschlagnahmt und geplündert, es wird erpresst, vergewaltigt und gemordet und es werden alle möglichen Methoden des Spezialkriegs angewandt. Wir wissen, dass unser in Efrîn verbliebenes Volk gegen diesen Faschismus ankämpft und sich wehrt, um nicht vor dem Feind zu kapitulieren.
Die im Kanton Şehba lebenden Menschen aus Efrîn warten weiterhin mit großer Hoffnung darauf, dass ihre Heimat befreit wird. Ihr Leben ist von dem Embargo des syrischen Regimes und den Artillerieangriffen des türkischen Staates geprägt. Trotz immenser Schwierigkeiten setzen sie ihren Widerstand fort. Sie beugen sich nicht und kapitulieren vor niemandem.
Als Angehörige dieses Volkes und als Befreiungskräfte Efrîns fassen wir diese ehrenhafte Haltung unseres Volk als Befehl auf. Seit Beginn der Invasion in Efrîn leisten wir Widerstand. Im neuen Jahr werden wir noch mehr dafür kämpfen, dass die Besatzung ein Ende findet. Bisher haben wir das Versprechen, das wir unserem Volk und unseren Gefallenen gegeben haben, noch nicht erfüllen können. Efrîn ist noch nicht befreit, aber wir haben den Besatzern harte Schläge verpasst. Bisher haben wir über 400 Aktionen gegen die Besatzer durchgeführt. Dabei sind mindestens 900 Besatzer getötet worden, viele weitere wurden verletzt. Dutzende Fahrzeuge und Waffen sind zerstört worden.
Sowohl die Vertriebenen als auch die in Efrîn verbliebenen Menschen müssen weiterhin alles ihnen Mögliche gegen die Besatzung unternehmen. Vor allem müssen sie sich klar gegen diejenigen positionieren, die sich als Agenten betätigen und Menschen verschleppen und vergewaltigen. Unser Volk muss daran glauben, dass wir diese schmutzige Politik ins Leere führen werden. Für das laufende Jahr haben wir entsprechende Pläne. Wir rufen die Jugend dazu auf, sich den HRE anzuschließen. Wir wollen Efrîn in diesem Jahr befreien und die brutale Unterdrückung des türkischen Staates beenden.
Den Besatzern sollte klar sein, dass wir in diesem Jahr noch aktiver sein werden. Wir sind bereit, den dafür erforderlichen Preis zu zahlen. Auch wenn die internationale Gemeinschaft zu dem unmenschlichen Vorgehen des türkischen Staates schweigt, werden wir mit der Moral, die uns unser Volk und unsere Gefallenen geben, auf jeden Fall gewinnen.“