Die Rojava-Koordination des kurdischen Frauendachverbands Kongreya Star hat sich mit einer Erklärung hinsichtlich der Gefangennahme der YPJ-Kämpferin Çiçek Kobanê durch Islamisten in Nordsyrien an die Öffentlichkeit gewandt. Die Kämpferin geriet vermutlich am 21. Oktober im Dorf Mişrefa bei Ain Issa verletzt in Gefangenschaft der Dschihadistenmiliz Ahrar al-Sham / Bataillon Darat Izza (Dar Taizzah), die sich an der Seite des Nato-Partners Türkei und seiner sogenannten „Syrischen Nationalarmee“ an der völkerrechtswidrigen Invasion in Rojava beteiligt. In sozialen Netzwerken sind Fotos und auch Videos von der Gefangennahme von Çiçek Kobanê aufgetaucht, in denen die Hinrichtung der Kämpferin angekündigt wird. Kongreya Star fordert eine unverzügliche Stellungnahme der türkischen Regierung.
In der Erklärung heißt es: „Es ist bekannt, dass sich der brutale Besatzungskrieg des türkischen Staates und seiner Milizen gegen alle Völker Nord- und Ostsyriens richtet. Trotz des beschlossenen Waffenstillstands finden weiterhin Angriffe statt. Verbunden mit diesen heftigen Angriffen werden im Namen der„Operation Friedensquelle“ Kriegsverbrechen begangen, die sich gegen Zivilist*innen und Kinder richten. Zudem setzt der türkische Staat bei seinen brutalen Angriffen chemische Waffen wie Phosphor ein, verübt Verbrechen gegen die Menschlichkeit und verstößt gegen jegliches internationales Recht. Die Kriegsverbrechen des türkischen Staates und seiner verbündeten Dschihadisten stellen eine ernsthafte Bedrohung für die gesamte Menschheit dar.
Derzeit berfindet sich die am Bein verwundete YPJ-Kämpferin Çiçek Kobanê in Gefangenschaft der mit der Türkei verbündeten Milizen. Diese Tatsache stellt eine große Bedrohung für ihr Leben und die Missachtung ihrer Menschenrechte dar. Dass in Rojava Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen von islamistischen Verbündeten der Türkei begangen werden, wurde auch durch die kürzliche Misshandlung der Leiche der YPJ-Kämpferin Amara Rênas und die Hinrichtung der Generalsekretärin der Zukunftspartei Syriens, Hevrîn Xelef, bekannt.
Deshalb müssen alle internationalen Kräfte und die Weltöffentlichkeit schnellstmöglich den von Erdoğan und seinen Milizen geführten Krieg stoppen und alle erforderlichen Maßnahmen ergreifen, um die begangenen Kriegsverbrechen aufzuklären. Die YPJ-Kämpferin Çiçek Kobanê muss umgehend von den brutalen Banden befreit werden. Als Kongreya Star rufen wir dazu auf, alle notwendigen Entscheidungen zu treffen, um diese schmutzigen und grausamen Handlungen zu verhindern. Die Erdoğan-Regierung muss sich zur Situation von Çiçek Kobanê äußern. Denn in Videos, die von ihren Entführern aufgenommen und verbreitet wurden, kündigen die Dschihadisten an, Çiçek Kobanê hinzurichten.
Als Kongreya Star verurteilen wir die unmenschlichen Angriffe des türkischen Staates und seiner Milizen in höchstem Maße und rufen die Bevölkerung auf, den Widerstand für die Verteidigung ihrer Würde fortzusetzen.“