Die Gemeinschaft der Frauen Kurdistans (Komalên Jinên Kurdistanê, KJK) fordert die sofortige Freilassung von Azime Arsun. „Unsere Freundin wurde auf Forderung des türkischen Staates verhaftet, als sie für eine medizinische Behandlung ins Ausland reisen wollte. Sie wurde vom Parastin [Geheimdienst der PDK] an einen unbekannten Ort gebracht und es gibt seit Tagen keine Nachricht von ihr. Ihre Verschleppung erfolgte in Zusammenarbeit mit dem [türkischen Geheimdienst] MIT und ihr droht die Auslieferung an den faschistischen türkischen Staat“, teilt das KJK-Komitee für demokratische Beziehungen und Bündnisse mit.

Azime Arsun ist Anfang Mai auf dem Flughafen in Hewlêr (Erbil) festgenommen worden und leidet Berichten zufolge unter einer Herzerkrankung. Die KJK weist darauf hin, dass der türkische Staat in den letzten Jahren in der Kurdistan-Region Irak einen intensivierten Vernichtungsfeldzug gegen Kurdinnen und Kurden durchführt: „Wertvolle Militante und Patrioten, die für ihr Volk kämpfen, werden in Südkurdistan bei Anschlägen von Mörderbanden der Republik Türkei mitten in der Stadt getötet und die Verteidigungskräfte des kurdischen Volkes in den Medya-Verteidigungsgebieten werden mit international geächteten Chemiewaffen angegriffen.“ Diese Angriffe hätten nicht nur im kurdischen Volk einen Aufruhr ausgelöst und wer sich als Mensch und demokratisch bezeichne, müsse dagegen vorgehen.

„Dieses Vorgehen vergiftet die Einheit und Gesamtheit des kurdischen Volkes und schadet seinen Interessen. Alle kurdischen Parteien, Politikerinnen und Politiker und Intellektuelle müssen sich angesichts dieser Angriffe auf die Seite ihres eigenen Volkes stellen. Die Haltung bestimmter Kräfte und Parteien ermutigt die Feinde der Kurdinnen und Kurden. Die PDK unterhält Beziehungen zum faschistischen türkischen Staat, der die Gesamtheit, die Existenz und alle Werte des kurdischen Volkes vernichten will. Sie ignoriert die Proteste des Volkes und ermutigt die faschistische Republik Türkei. Dass sich südkurdische Kräfte zu Komplizen der türkischen Völkermordpolitik machen, ist ebenso tragisch wie gefährlich“, so die KJK.

Azime Arsun sei eine Kurdin, die ihr gesamtes Leben der Freiheit ihres Volkes gewidmet habe, betont das KJK-Komitee. Ihre Verhaftung bedeute die Kollaboration mit dem faschistischen AKP/MHP-Regime in der Türkei, das kurz vor seinem Untergang stehe: „Es sollte daher nicht vergessen werden, dass mit diesem Regime auch alle Kollaborateure bei den bevorstehenden Wahlen verlieren werden. Wir rufen alle für diese Angelegenheit verantwortlichen Kräfte auf, ihre falschen Berechnungen zu erkennen und zur Widerstandsfront gegen den Faschismus beizutragen. Als Frauen müssen wir uns verstärkt dafür einsetzen, die machthabenden Parteien von ihrer die nationale Einheit verletzenden Politik abzubringen. In diesem Zusammenhang fordern wir alle patriotischen, demokratischen und intellektuellen Frauen in Südkurdistan auf, sich in dieser Angelegenheit zu positionieren.“