Jineoloji-Camp in Südfrankreich

Im südfranzösischen Saint Maximin hat ein Jineoloji-Camp des Marseiller Frauenrates Arin Mirkan stattgefunden.

In Südfrankreich lebende kurdische Frauen haben sich in einem Jineoloji-Camp getroffen. An dem vom Marseiller Frauenrat Arin Mirkan organisierten viertägigen Camp in Saint Maximin haben 40 Frauen teilgenommen. Vier Tage lang wurden selbstgewählte Themen aus dem Bereich der Jineoloji diskutiert.

Şevin Keklik, die den ersten Tag des Bildungsprogramms gestaltete, äußerte sich erfreut über das große Interesse der Teilnehmerinnen und den produktiven Ablauf des Camps: „In den Seminaren waren die Frauen vielleicht zum ersten Mal in Gedanken nicht ständig mit ihren Kindern beschäftigt, denn die Kinder verbrachten ebenfalls eine gute Zeit mit kreativen Spielen in der umliegenden Natur. Nicht nur die Frauen haben sich in diesem Camp weitergebildet, auch mit den Kindern im Alter ab sechs Jahren und den Jugendlichen wurde über ihre Alltagsprobleme gesprochen. Dabei ging es über um die Pubertät, um Kultur, Bildung und die Geschichte Kurdistans.“

Selbstvertrauen gewonnen

An den weiteren Tagen des Bildungsprogramms referierte Zilan Diyar vom Jineoloji-Komitee über die Entstehungsgeschichte der kurdischen Frauenbewegung und die verschiedenen Entwicklungsprozesse. Die Frauen, die erstmalig an einem solchen Camp teilnahmen, nahmen regen Anteil und äußerten sich sehr positiv. Bei den Seminaren hätten sie viel gelernt und ganz neue Eindrücke gewonnen, erklärten sie in der Abschlussrunde. Mehrere Frauen betonten, es habe ihnen immer Schwierigkeiten bereitet, ihre Gedanken auszudrücken. Durch die Weiterbildung hätten sie Selbstvertrauen gewonnen.

Leben in freier Partnerschaft

Inhaltlich ging es in dem Camp schwerpunktmäßig um das von Abdullah Öcalan aufgeworfene und der Frauenbewegung weiter entwickelte Thema „Leben in freier Partnerschaft“. Anhand von Fotos und Videos aus dem Frauendorf Jinwar in Rojava wurde aufgezeigt, wie das System eines kommunalen Zusammenlebens in die Praxis umgesetzt werden kann. Am letzten Tag des Camps führten die Kinder ein Theaterstück auf und trugen eingeübte Lieder vor.

Das Camp endete mit der gemeinsamen Parole „Jin Jiyan Azadî – Frauen Leben Freiheit“.