Gulistan Gulhat vom zentralen Hauptquartier der YJA Star (Verbände freier Frauen) sprach mit Stêrk TV anlässlich des 30. Todestages der ARGK-Guerillakämpferin Bêrîtan (Gülnaz Karataş). Gulhat kommentiert das von der Frauenarmee erreichte Niveau mit den Worten: „Wir gratulieren allen Frauen der Welt zum 30-jährigen Bestehen der Frauenarmee, insbesondere den kurdischen Frauen. In den vergangenen 30 Jahren wurde die Geschichte des bewaffneten Kampfes der Frauen geschrieben". Bêrîtan stammte aus Dersim, und obwohl sie im Bildungssystem des türkischen Staates ausgebildet wurde, habe sie immer in dem Bewusstsein, Kurdin zu sein, gelebt und die Realität des Feindes erkannt, erklärt Gulhat: „Nachdem sie die Ideen von Rêber Apo [Abdullah Öcalan] kennengelernt hatte, ging Bêrîtan in die Berge Kurdistans und schloss sich der Guerilla an. Das Streben nach Freiheit wurde Bêrîtan zu eigen und sie lebte jeden Augenblick in der Guerilla mit großer Begeisterung. Hevala Bêrîtan spielte eine wichtige Rolle bei der Entstehung der Frauenarmee, sie legte den Grundstein."

Ihre Haltung und ihre Hingabe berührte alle Frauen

Gulistan Gulhat stellt fest, dass die Freiheitskämpferin Bêrîtan mit ihrer Haltung, ihrem Handeln und ihrer Hingabe neue Maßstäbe für den Befreiungskampf der Frauen gesetzt hat, und weist auf die schwierigen Umstände im Jahr 1992 hin, auf die versuchte Auslöschung der kurdischen Freiheitsbewegung mit Unterstützung lokaler Kollaborateure und der NATO. In dieser schwierigen Zeit, erinnert Kommandantin Gulhat, habe Bêrîtan Großartiges geleistet: „Sie kämpfte bis zum letzten Augenblick gegen die Verräter und die türkischen Streitkräfte, rettete ihre Freund:innen, zerstörte dann ihre Waffe und sprang von der Klippe. Hevala Bêrîtans Haltung und ihre Hingabe berührte alle Frauen und wurde ihnen ein Beispiel."

Guerillakommandantin Bêrîtan (Gülnaz Karataş): Symbol der Entschlossenheit kurdischer Frauen

Gulhat erklärt, dass Bêrîtans Tod die Führungsrolle der Frau im Befreiungskampf hervor brachte: „Hevala Azime wurde eine Nachfolgerin von Bêrîtan; mit ihrem Glauben, ihrer Haltung und ihrem Kampf zeigte sie, wie Frauen kämpfen werden. Diese Vorreiterinnen bildeten eine starke Einheit um die Frauenarmee. Die Frauenorganisierung wurde auch für viele internationalistische Frauen zu einem Licht, einem Wegweiser. Um einige Beispiele dafür zu nennen: Canda Türkmen, Helîn Çerkes und Ronahî (Andrea Wolf). Auch andere intelligente und wegweisende Freundinnen wie Meryem Çolak und Gurbetelli Ersöz traten in die Fußstapfen von Hevala Bêrîtan."

Die Frauenarmee entstand durch Öcalans Bemühungen

Gulistan Gulhat erklärt, dass die Frauenarmee durch die Bemühungen Abdullah Öcalans zustande gekommen sei: „Rêber Apo stand in jedem einzelnen Moment hinter uns. Das Niveau, das wir erreicht haben, verdanken wir seinen Bemühungen. Er zeigte uns Frauen nicht nur Wege und Methoden der Militanz, sondern er begleitete uns während des gesamten Prozesses. Er war unser Weggefährte, er lehrte uns das freie Leben. Selbsterkenntnis und freies Leben sind ein wesentlicher Bestandteil seiner Ideen und seiner Philosophie."

Die Frauenarmee habe der kurdischen Gesellschaft einen neuen Geist, ein neues Leben eingehaucht, so Gulhat abschließend: „Die Frauenarmee und die Kräfte der YJA Star repräsentieren eine Stärke, die auf ein bestimmtes Ziel gerichtet ist. Seit sechs Monaten wird in Kurdistan ein schwerer Krieg gegen uns geführt, aber trotz der intensiven Angriffe ist es ihnen nicht gelungen, den Willen der Kämpfer:innen der Frauenguerilla YJA Star und Volksverteidigungskräfte (HPG) zu brechen. Als Frauenguerilla kämpfen wir auf den Spuren von Bêrîtan, Zîlan, Egîd und Mazlum. In diesen 30 Jahren lehrte uns Bêrîtan Widerstand, Zîlan lehrte uns Hingabe, Sara lehrte uns Sozialisierung und Kampf. Als YJA Star versprechen wir den Sieg auf dem Weg unserer Vorkämpfer:innen."